© SWEngin

Neuer Antrieb für die Elektromobilität – 7 Fragen an… SWEngin!

Ein neuer Antrieb für die Elektromobilität: Mehr Reichweite  für E-mobility, ein geringerer Verbrauch — und erzeugt Energie egal aus welchem Kraftstoff ?

mgr_sw-400x400Was ein  Freikolben-Lineargenerator kann und wie das SWEngin Team ihre Geschäftsidee zum Erfolg bringen möchte erfahrt Ihr in unserem Interview mit Business Angel und Mitgründer Professor Dr. Manfred Gröger.

1.    Wer seid Ihr und was macht SWEngin? Stellt Euch und Euer Produkt bitte kurz vor!

Die SWEngin GmbH wurde 2014 von drei hochmotivierten Gründern ins Leben gerufen. Als Business Angel und Projektmanager habe ich selbst bereits viele Startups betreut und für unser neuestes  Projekt die geeigneten Experten mit an Bord geholt: Für die technische Projektleitung konnte SWEngin Dr. Florian Kock (31) gewinnen, der sich schon im Rahmen seines Studiums und der Doktorarbeit mit der Thematik beschäftigte. Lucia Fogelstaller (29) hat sich nach dem Master-Abschluss ihres Studiums der Wirtschaftsmathematik für das Projekt begeistert und macht in ihrer Position als Projektmanagerin das Gründungsteam komplett.

Zusammen entwickeln wir den „Freikolben-Lineargenerator“ (FKLG). Was zunächst sehr kompliziert klingt ist eine einfach zu erklärende und geniale Innovation: Der FKLG ist der erste Motor, der aus jedem beliebigen Kraftstoff direkt Strom erzeugt. Dabei ist er gleichzeitig effizient, schadstoffarm, flexibel, kompakt und wirtschaftlich. Unser Motor besitzt nicht nur das Potenzial, die Elektromobilität massentauglich zu machen, sondern kann zudem überall zum Einsatz kommen, wo Strom benötigt wird.

2.    Aber das gibt’s doch schon längst!

Motoren gibt es viele – aber noch keinen Freikolben-Lineargenerator. Und den braucht es unserer Meinung nach dringend, um die Brücke hin zu einer perfekten Batterie für die Elektromobilität zu schlagen. Denn derzeit müsste man eine extrem große Batterie in ein Elektromobil bauen, um die gewünschte Reichweite zu erreichen. Dabei wird nicht nur enormer Stauraum verschwendet und das Gewicht erhöht, sondern es entstehen dadurch auch sehr hohe Anschaffungskosten.

Die Aufladung solcher Batterien ist mangels Ladeinfrastruktur ebenfalls noch nicht geklärt und dauert sehr lange. Und den Wenigsten ist heute wirklich bewusst, dass durch ein Elektroauto per se noch kein Gramm CO2 gespart wird.

Laser-optische Messung des Ladungswechsel- und Verbrennungsvorgangs im FKLG
Laser-optische Messung des Ladungswechsel- und Verbrennungsvorgangs im FKLG.

Zum einen werden bei der Herstellung eines solchen Autos mehr Emissionen verursacht als bei einem herkömmlichen Automobil. Zum anderen nutzt das Elektroauto Strom, der in Deutschland zu einem großen Teil aus Energiequellen mit hoher CO2-Belastung stammt.

Die Energiewende kann dieses Problem nur bedingt und auch nur sehr langfristig lösen. An dieser Lücke schließen wir mit unserem Motor an – den kann man nicht nur nutzen, um die Reichweiten eines Elektroautos zu erhöhen und den Verbrauch zu reduzieren, sondern auch bei der Energieerzeugung, wo er die erneuerbaren Energien bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit unterstützt. In der Gesamtbetrachtung werden daher durch unseren FKLG die Emissionen erheblich reduziert.

3.    Was sind die drei Hauptzutaten für Euer Erfolgsrezept?

Die richtigen Leute, die richtigen Partner und das Ziel immer vor Augen! So bewahrt man sich das nötige Durchhaltevermögen und bündelt die wichtigen Kompetenzen, um dieses anspruchsvolle Projekt zu stemmen!

4.    Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Unser Unternehmen wächst mit großen Schritten. Aktuell  planen wir auch eine Standorterweiterung, um unsere eigenen Labore und Prüfstände aufzubauen. Derzeit nutzen wir dazu das Equipment unseres Entwicklungspartners, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart. Auf diese langfristige und wertvolle Zusammenarbeit wollen wir auch in Zukunft bauen, jedoch möchten wir in diesem Bereich unabhängiger werden.

swengin
Das Jungunternehmen steckt mitten im Aufbau – in den nächsten drei Jahren soll ein Prototyp entwickelt sein.

Die Finanzierung unseres anspruchsvollen Projekts schreitet ebenfalls voran. Gegenwärtig sind konkrete Gespräche mit Investoren am Laufen und wir befinden uns in den finalen Zügen der Verhandlungen. Somit sind wir auf dem richtigen Weg, um bereits in drei Jahren den Prototypen entwickelt zu haben.

5.    Was bedeutet München für Euch?

München ist nicht nur auf dem Papier unser Hauptsitz. Von hier aus werden alle Unternehmungen gesteuert und die Organisation mit unserem technischen Standort in Stuttgart koordiniert. Somit ist die geografische Lage der bayrischen Hauptstadt für uns optimal. Zudem sind viele unserer potenziellen Kunden vor Ort oder bequem erreichbar.

Und auch durch die internationale Bekanntheit Münchens ist die Stadt für uns strategisch gut gelegen. München ist einfach ein schöner Ort zum Arbeiten und Leben – das sehen in unserem Team nicht nur die gebürtigen Münchner so, sondern auch die „Zuagroasten“!

6.    Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Als Team ziehen wir an einem Strang, um die Technologie voran zu treiben. Dabei gibt jeder sein Bestes – egal ob Techniker, Stratege oder Wissenschaftler. Gemeinsam erwecken wir ein neues Motorenkonzept zum Leben, das zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in Märkten mit hohem Marktpotenzial bietet.

Unsere Vision ist es, Mobilität heute und in Zukunft für jeden erschwinglich und umweltfreundlich zu machen. Zudem wollen wir dazu beitragen, für alle künftigen Generationen eine Energieversorgung mit 100 % sauberer Energie zu ermöglichen, die bedarfsgerecht und versorgungssicher ist. Mit dem FKLG ist also das neue Unicorn geboren.

7.    Steckerlfisch oder Schweinshaxe?

Ganz klar Schweinshaxe. Und die Beste gibt es nicht weit von uns entfernt auf Kloster Andechs!