Big Data: Studie sieht Bayern auf gutem Weg

Die Prognos AG und Professor Dirk Heckmann vom Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und Internetrecht an der Universität Passau untersuchten im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft die Einsatzmöglichkeiten von Big Data in Bayern. Gestern wurden die Ergebnisse auf einem Kongress des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft präsentiert.

Die Studie „Big Data im Freistaat Bayern – Chancen und Herausforderungen“  zeigt: Die wirtschaftlichen Potenziale  sind groß und die Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz innovativer Anwendungen im Freistaat gut.  Allerdings gibt es laut der Untersuchung auch noch deutliche Hemmnisse für die Nutzung großer Datenmengen:  67% der Befragten beklagen mangelndes internes KnowHow, 53% sehen keine Möglichkeiten, ihre Geschäftsfelder durch den Einsatz von Big Data zu erweitern, 50% fühlen sich durch rechtliche Hürden begrenzt.

Noch ist die Auswertung großer Datenmengen vor allem eine Domäne der Großunternehmen: 58% aller Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten setzen bereits Big Data ein. Mit sinkender Unternehmensgröße fällt dieser Anteil. Unter den Betrieben mit 50 bis 249 Angestellten sind es noch 33%, bei den Kleinunternehmen mit 5 bis 19 Beschäftigten nur 13%.

„Big Data ist ein Wachstumstreiber“

Alfred Gaffal, Präsident der vbw, erläutert die Handlungsempfehlungen aus der Studie:

„Bayern nimmt international eine Spitzenposition unter den Hightech-Regionen ein. Wir können unseren Wohlstand und Arbeitsplätze nur sichern, wenn wir verstärkt auf Innovationen und Technologieführerschaft setzen. Big Data ist ein Wachstumstreiber für den künftigen Erfolg unseres Standorts.“

Der Zukunftsrat empfiehlt, eine Big-Data-Strategie für Deutschland, für den Freistaat und in jedem bayerischen Unternehmen zu entwickeln. Zudem muss der Forschungsstandort Bayern bei dem Thema gestärkt und eine breite gesellschaftliche Debatte über ethische Fragen rund um die künftige Datennutzung geführt werden. Gaffal:

„Die intelligente Analyse und Nutzung großer Datenmengen wird für die Unternehmen zunehmend zu einem erfolgskritischen Wettbewerbsfaktor. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen müssen wir dabei unterstützen, ihre Potenziale durch Big Data zu erkennen und auszuschöpfen.“

Der Präsident der Technischen Universität München, Professor Dr. Wolfgang A. Herrmann, erklärt:

„Der technische Fortschritt versetzt uns in die Lage, aus ungeheuer großen Datenmengen unscharfes Wissen zu präzisieren und aus komplexen Multiparamenter-Beziehungen neue, wirtschaftlich vorteilhafte Handlungsweisen abzuleiten.“

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sieht in Big Data eines der großen Zukunftsthemen für die Wirtschaft:

„Big Data ist für unsere Wirtschaft eine große Chance. Durch das Wissen, das in den großen Datenmengen steckt, können Unternehmen etwa effizienter werden und sich im Wettbewerb behaupten.“

Entsprechend ambitioniert sind Aigners Pläne:

„Mein Ziel ist, Bayern bei Big Data zum Vorreiter zu machen und Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze nach Bayern zu bringen.“