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Ideen, Talent und Mut – Der Münchener Businessplan Wettbewerb kürt seine Sieger

Die drei Gewinner des diesjährigen Münchener Businessplan Wettbewerbs stehen fest: Mit ParkHere, Reactive Robotics und Toposens wurden drei Münchener Hightech-Startups prämiert, die sich nicht nur durch eine hochinnovative Idee, sondern auch durch Talent und Mut auszeichnen.

Der 20. Münchener Businessplan Wettbewerb neigt  sich seinem  Ende zu. Aber nicht, ohne vorher noch  die Gewinner  dieser Runde zu  küren. Gestern Abend war es dann im Haus der Kunst soweit.     Und mit ParkHere, Reactive Robotics und Toposens  landeten gleich drei Münchener Startups auf den ersten drei Plätzen. Die Gewinner mussten sich in der Phase 3 des dreistufigen Wettbewerbs gegen 76 andere Startups aus München und ganz Südbayern durchsetzen. Insgesamt nahmen 249 Gründerteams in einer oder mehreren Phasen am Wettbewerb 2016 teil.

Gemeinsam mit dem Sponsoring-Partner LfA Förderbank Bayern zeichnete BayStartUP, Veranstalter des Münchener Businessplan Wettbewerbs, die Sieger  aus.

Hans Peter Göttler, Vorstandsmitglied der LfA Förderbank Bayern, zeigte sich von der Qualität der Gewinner begeistert:

„Die Sieger des diesjährigen Wettbewerbs haben hochinnovative Ideen, Talent und Mut! Mit ihren technologieorientierten Geschäftsmodellen setzen sie auf Zukunftstrends. Das schafft für den Gründerstandort Bayern weiteres Potenzial bei Wachstum und Arbeitsplätzen.“

Die postitive Entwicklung kommt nicht von ungefähr, wie der Geschäftsführer von  BayStartUP, Dr. Carsten Rudolph,  weiß:

„An den jetzt ausgezeichneten Startups sehen wir, was die besonderen Qualitäten von Bayerns Gründerszene heute ausmacht: Hochinnovative Technologien, die von jungen Spezialisten entwickelt werden, und fundierte Geschäftsmodelle – also ein sehr hoher Professionalisierungsgrad der Startups.  Mit BayStartUP und dem Münchener Businessplan Wettbewerb treiben wir diese Professionalisierung der Gründerszene weiter voran, z. B. erhält jeder einzelne Teilnehmer ein intensives Jury-Feedback von Entrepreneurship-Experten.“

Münchener Businessplan Wettbewerb 2016: Das sind die drei Sieger

Der erste Sieger  des Münchener Businessplan Wettbewerb ist die ParkHere GmbH, ein Spin-off der TU München und Entwickler eines Parkraummanagement-Systems. Es arbeitet energieautark, indem es den verbrauchenden Strom selbst erzeugt, und verbessert die Parkplatzauslastung in Städten. Dafür werden ultradünne Sensoren auf den Parkflächen befestigt, die registrieren, wenn ein Auto den Parkplatz befährt oder verlässt. Durch die elastische Verformung der Sensoren wird eine elektrische Spannung erzeugt. So werden die entsprechenden Daten über ein Mobilfunkmodul an eine zentrale Datenbank geleitet. Von dort können Kartenhersteller und Navigationsdienstleister die Daten beziehen und in ihre Systeme integrieren. Autofahrer können somit von den Navigationsdienstleistern zum nächsten freien Parkplatz geleitet werden.

Auf dem zweiten Platz wurde die Reactive Robotics GmbH aus Gilching bei München prämiert. Das Medizintechnik-Startup entwickelt Roboter für die sogenannte Very Early Mobilization von Patienten auf der Intensiv-Station. Durch diese Therapie können Patienten in der Regel die Intensivstation einen Tag früher und die Klinik drei Tage früher verlassen. Die manuelle Frühmobilisierungs-Therapie ist allerdings kostenintensiv, da drei zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden, und nicht für alle Patienten geeignet.

„Einzigartig an unserem Gerät ist die Möglichkeit, dass Patienten direkt in ihrem Bett mobilisiert werden. Dazu werden robotische Module am Intensivbett befestigt. Im Gegensatz zu verfügbaren Lösungen entfällt der zeitintensive und für den Intensivpatienten gefährliche Transfer auf ein separates Therapiegerät“,

erklärt der Gründer und Ideen-Entwickler Alexander König. Eine weitere Besonderheit: Der Roboter wird sich mithilfe von maschinellem Lernen und adaptiver Regelungstechnik an die individuellen Therapiebedürfnisse des Patienten anpassen. Die Reactive Robotics GmbH wurde schon in Phase 1 und 2 des Wettbewerbs prämiert und konnte bereits eine Finanzierungsrunde mit dem High-Tech Gründerfonds, Bayern Kapital und strategischen Investoren abschließen.

Und — last but not least — wurde die Toposens GmbH, die mit einer Software/Sensorik-Technologie angetreten ist, als dritter Sieger ausgezeichnet. Toposens entwickelt einen innovativen 3D Sensor, der die Umgebung mittels Ultraschall in Echtzeit wahrnehmen kann. Damit kann das Team nach eigener Aussage erstmals mit einem einzigen Ultraschall-Sensor in 3D scannen. Toposens nutzt handelsübliche Bauteile, setzt diese in einem besonderen Layout zusammen und kombiniert sie mit der Software, die ihr wichtigstes Know-how darstellt. Das Einsatzgebiet ist breit: Toposens kann Personen detektieren, z. B. um im Einzelhandel oder bei Smart Home Anwendungen anonym Besucher zu zählen. Oder etwa bei der Kollisionsvermeidung zum Einsatz kommen, z. B. für automatisierte Logistiksysteme, Industrieroboter, Drohnen und bei Autos. Alles begann damit, dass der Mitgründer Alexander Rudoy für ein anderes Projekt einen 3D Sensor brauchte.

Und wie geht es weiter?

In diesem Jahr wurde die 20. Saison des Münchener Businessplan Wettbewerbs abgeschlossen. Die Initiative wurde 1996 als erster Businessplan Wettbewerb in Deutschland von McKinsey & Company sowie Unterstützern aus Politik, Wirtschaft und Hochschulen ins Leben gerufen.

Der Münchener Businessplan Wettbewerb 2017 startet im Herbst 2016. Zum Auftakt veranstaltet BayStartUP in Kooperation mit dem WERK1 München am 20. Oktober 2016 die 8. Münchener Startup Demo Night  in der TonHalle im Münchner Werksgelände.