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„München ist die Hauptstadt der Founder“ – 7 Fragen an… miitya!

Mit miitya haben Johannes F. Woll und Roland Oehen-Kanzow eine Instant Meeting App entwickelt. Was sich dahinter verbirgt, wollten wir mit unseren 7 Fragen herausfinden.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Produkt bitte kurz vor!

Wir – Roland Oehen-Kanzow (40, Wirtschaftsinformatiker) und Johannes F. Woll (46, Philosoph und Arbeits-, Organisationspsychologe) – haben uns schon vor über zehn Jahren auf einem von Jo organisierten XING-Event in München kennengelernt. Sommer 2014 haben wir die Köpfe intensiver zusammengesteckt und die Idee für miitya entwickelt. Heute sind wir ein kleines und buntes (und internationales!) Team, das mit viel Leidenschaft am Netzwerk der Zukunft baut. Unsere Technologie miitya ist das erste mobile Customer Management und Community Building Tool, das Menschen, Marken oder Medien entsprechend Standort und Nutzerinteressen kontextuell in Echtzeit orchestriert. Damit wird das Portfolio eines Unternehmens, die Publikation eines Verlages, die (Arbeitgeber)Marke, die Mitgliedschaft in einem Fachverband oder eine Veranstaltung zum gesellschaftlichen Klebstoff. Oder ganz kurz: Tinder für Business.

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2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Klar gibt es soziale Netzwerke. Aber ohne Location Based Services und kontextueller Relevanz. Es sind zig Dating-Apps auf dem Markt, aber ohne professionelle Ausrichtung. Schließlich zig Tools, die entweder an ein Betriebssystem (Apples Friend Finder) oder die Mitgliedschaft in einem sozialen Netzwerk (Facebook Friends Nearby) gekoppelt sind. Wir sagen ganz selbstbewusst: Was Google im Suchen und WhatsApp im Chatten sind, sind wir im Begegnen. Und das gibt es – was die Angelegenheit im Übrigen für uns nicht leichter macht – noch gar nicht. Soll heißen: Wir bearbeiten keinen Markt, wir müssen ihn uns auch noch bereiten.

3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Unsere größten Herausforderungen sind eigentlich drei:

1) Wir haben auf die falschen Menschen gesetzt. Sowohl bei unserer Gründung als auch bei unseren technischen Partnern. Heute, nach fast 2 Jahren, haben wir das perfekte Team.

2) Wir haben auf die falsche Technologie gesetzt. Wir wollten das schnell und hybrid. Aber unsere Software greift tief in die DNA der jeweiligen Betriebssysteme ein. Und erfordert eine native Entwicklung. Denn wir bauen eigentlich keine App, sondern eine hoch standardisierte Technologie, die aus einem Kern und verschiedenen Modulen besteht. Wir mussten lernen, dass die Intelligenz im Server, der Middleware, Algorithmen und den Datenbanken stecken muss.

3) Wir haben zunächst das falsche Geschäftsmodell verfolgt: Erst Nutzer, dann Investoren gewinnen. Wir hatten sehr schnell einen funktionierenden Prototyp. Das überraschte viele VCs. Aber wir hatten eben nicht die Last auf dem System. Anfang dieses Jahres haben wir uns komplett neu aufgestellt und sprechen nun ausschließlich mit Corporates und Institutionen. Eigentlich allen, die das Zeug zum Social Glue haben und eigene Communities besitzen. Nur dass diese noch nicht sichtbar werden und einander nicht verstärken. Wir stecken unsere Energie in Weiterentwicklung und Vertrieb und nicht mehr in Funding. Aber auch das will finanziert sein. Und solange für uns strategische Partner wichtiger sind als Money for Equity, ist Bootstrapping eine weitere tägliche Herausforderung!

„München ist persönlicher, zielgerichteter und effizienter“

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Unsere Testversion miitya.com/dl läuft großartig. Wir haben mehrere hundert Nutzer, die uns aktiv bei der Verbesserung der Technologie unterstützen. Zum Teil mit durchschnittlichen Verweildauern von über 10 Stunden pro Sitzung. Im für uns neuen Vertrieb B2B sind wir seit einem halben Jahr aktiv und führen sehr spannende Gespräche mit großen Messegesellschaften, Bundesverbänden, Fachmedien und -portalen sowie großen (Arbeitgeber)marken. Noch dürfen wir nichts verraten, aber bald gehen unsere ersten großen Projekte live!

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5. Was bedeutet München für Euch?

München ist uns Heimat (Jo) beziehungsweise Wahlheimat (Roland kommt ursprünglich aus Luzern). München ist die Hauptstadt der Founder, Berlin die der Funder ;). Hier wird gemacht. Wir sind hier sensationell vernetzt (Jo ist Gründer und Moderator der fast 100.000 Mitglieder zählenden XING Community München), wir sind seit Beginn Supporter der Bits&Pretzels, verstärken und begleiten die Münchner Webwoche und vieles mehr. Die Münchner VC-Szene ist bemerkenswert. Aber bei alledem geht es in München nicht so laut zu wie in anderen Hubspots, aber persönlicher, integrierter, zielgerichteter und effizienter.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night? Unicorn?

Wir arbeiten nicht auf einen Exit hin oder einen IPO. Uns geht es um unternehmerische Werte, die wir aufbauen wollen. Um Teams, denen wir Räume geben wollen. Um Innovation und Veränderung. Der Markt an Location Based Services, Marketing Automation, Bots und Smart Data steht am Anfang. Und da mischen wir mit. Die Goldgräberstimmung macht uns heute mehr Spaß als das Nuggetzählen …

7. Steckerlfisch oder Schweinshaxe?

Beides. Möglichst oft. Aber immer abhängig von Qualität und Jahreszeit. Den besten Steckerlfisch gibt’s in Ammerland am Starnberger See bei den traditionellen Festen wir Roßwoad oder der Johanifeier. Die Schweinshaxn gehört für uns zu einem gelungenen Wiesn-Besuch. Wir empfehlen die im Schottenhamel. Egal ob gegrillt, geräuchert oder Barbeque. Alle sind sehr gut! Und genau die richtige Unterlage für einen feucht-fröhlichen Abend!