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The Future is Female!

Wie wird über Unternehmerinnen in der Presse berichtet? In einer aktuellen Studie untersucht  das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) die Presseberichterstattung über Unternehmerinnen. Besonderes Augenmerk legt die Untersuchung auf das Bild des Unternehmerinnentums in der Presse.

Die Süddeutsche Zeitung titelte 2004: „Das 21. Jahrhundert ist weiblich!“ – aber ist dem wirklich so? Genau dieser Frage will die Studie „Unternehmerinnen in der Presse“ vom IfM einen Schritt näher kommen. Zu diesem Zweck wurden unter anderem Artikel in sechs ausgewählten überregionalen deutschen Tageszeitungen im Zeitraum 2004-2013 ausgewertet. Analysiert wurden die Berliner Zeitung (BZ), die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Neues Deutschland (ND), die Süddeutsche Zeitung (SZ), die tageszeitung (taz) und die Welt. Als einer von mehreren Aspekten wurde untersucht, wie sich die Begriffe „Unternehmerin“ und „Gründerin“ in der medialen Berichterstattung über einen längeren Zeitraum entwickelt haben.

Dies ist von Interesse, da der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit auch davon   abhängen kann, welches Bild potenzielle Gründerinnen und Gründer mit dem Begriff „Unternehmertum“ verbinden. Und ob sie sich mit diesem Bild identifizieren können. Deutschland verfügt über den  größten Zeitungsmarkt Europas. Deswegen spielt die Tagespresse im Hinblick auf die Verbreitung von Rollenbildern für Unternehmerinnen auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung noch immer eine wichtige Rolle.

Sichtbarkeit von Unternehmerinnen nimmt zu

Die Ergebnisse zeigen, dass die Berichterstattung vielfältiger wird und die Sichtbarkeit von Unternehmerinnen zunimmt. Die gestiegene Anzahl der Berichte über Unternehmerinnen — von 1995 bis 2013 hat sie sich verdreifacht — belegt die höhere Aufmerksamkeit, die ihnen von gesellschaftlicher, politischer und wissenschaftlicher Seite eingeräumt wird.

Allerdings werden auch heute noch klassische Stereotype und traditionelle Rollenbilder durch die Berichterstattung transportiert. Einzige Lösung: die Medienberichterstattung benötigt vielfältige Akteure. Im besten Fall reflektieren Medienvertreter und Medienvertreterinnen, mit welchen Klischees und Rollenbildern sie in der Berichterstattung spielen. Oder Unternehmerinnen tragen zu einer differenzierten Berichterstattung bei, indem sie selbst eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit betreiben.

Fazit: Das 21. Jahrhundert kann das Jahrhundert der Frauen werden – aber nicht ohne ihr Zutun!

Die komplette Studie findet Ihr hier.