Privacy first: Cliqz übernimmt Ghostery

Cliqz bietet einen Browser und ein Firefox-Addon mit erweitertem Datenschutz. Nun übernimmt das Münchner Startup die bekannte Anti-Tracking-Erweiterung Ghostery.

Cliqz sichert sich mit der Übernahme neben der Technik hinter dem Addon zugleich 10 Millionen Ghostery-Nutzer. Das Unternehmen hinter der Browser-Erweiterung Ghostery gibt mit dem Deal seine Consumer-Marke auf und konzentriert sich zukünftig unter seinem ursprünglichen Markennamen Evidon auf Digital-Governance-Lösungen für Geschäftskunden. Zum Kaufpreis machen die Beteiligten keine Angaben. Burda Media hält die Mehrheit an Cliqz und auch Mozilla besitzt eine strategische Minderheitsbeteiligung. Jean-Paul Schmetz, Gründer von Cliqz sagt:

„Die Übernahme von Ghostery und 10 Millionen Nutzern aus aller Welt ist ein großer Schritt auf unserem Weg zu einem internationalen Datenschutz-Technologieführer.

„Ghostery ist bei Cliqz in besten Händen“

Gleichzeitig schließt Cliqz eine Kooperation mit Evidon und liefert dem ehemaligen Anbieter von Ghostery anonymisierte und aggregierte Daten. So kann Evidon seine Dienstleistungen für Geschäftskunden weiterhin unverändert anbieten. Scott Meyer, CEO und Mitgründer von Evidon, zeigt sich zufrieden:

„Der Verkauf ist der Beginn einer langfristigen Partnerschaft mit Cliqz. Evidon wird sich darauf konzentrieren, die steigende Nachfrage nach unseren branchenführenden Digital-Governance-Lösungen für Unternehmen zu bedienen. Ghostery ist bei Cliqz, einem auf die Datenschutz-Bedürfnisse von Verbrauchern fokussierten Unternehmen, in den besten Händen.”

Der Cliqz-Browser speichert nach Unternehmensangaben keine Daten über einzelne Nutzer und schützt den Anwender zugleich davor, von Dritten ausgespäht zu werden. Im Juni 2016 veröffentlichte Cliqz den Quellcode seines Browsers und der Erweiterung für Firefox. Das Unternehmen ermöglicht es der technisch versierten Öffentlichkeit so, die eigenen Aussagen zur Datensparsamkeit zu überprüfen.

Nadelstiche gegen Google?

Als Folge der Datenschutz-Funktionen wird Werbeanbietern wie Google das Tracken der Cliqz-Nutzer erschwert. Gründerszene nimmt das zum Anlass für Spekulationen, ob Cliqz nicht ein Nadelstich des Burda-Verlags gegen Google sein mag. Schließlich habe sich Burda aktiv für das Leistungsschutzrecht starkgemacht. Das Gesetz soll Suchmaschinen zu Zahlungen an Verlage, deren Inhalte sie wiedergeben, verpflichten.

Simon Tischer

Von Dezember 2015 bis Juni 2023 war Simon Tischer als Redakteur für Munich Startup tätig.

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