Jede Woche ein neues Automobil-Startup

Die Automobilindustrie setzt auf Kooperation mit Startups — das zeigt eine Studie der Beratung Oliver Wyman.

316 Millionen US-Dollar flossen seit 2011 in 127 deutsche Automobil-Startups. Weltweit akquirierten Startups alleine im ersten Halbjahr 2016 rund 16,3 Milliarden US-Dollar, mehr als im gesamten Jahr zuvor (16,1 Milliarden US-Dollar). Besonders stark investierten Autoherstellern, IT-Konzerne wie Apple und Investmentbanken in Mobilitäts-Startups.

Der Boom bei den  Investments bildet sich auch bei der Zahl neuer Unternehmen ab: Seit dem Jahr 2000 gründeten sich nach Angaben der Studienautoren weltweit über 1.000 Automobil-Startups. Andreas Nienhaus von Oliver Wyman rechnet vor:

„Im Schnitt wurde pro Woche ein Mobility-Startup gegründet.“

Einer der Gründe für das steigende Startup-Engagement, so Nienhaus sei es, dass die Autobauer eher schwerfällig organisiert seien. Intern lasse sich der Startup-Spirit nicht abbilden.

„Autobauer investieren daher eher in junge Unternehmen, als die Themen intern auszubauen“,

so Nienhaus. Kooperationen mit Startups könnten den Autokonzernen auch dabei helfen, ihre eigene Innovationskultur zu verbessern.

Potenzial bei Mobilitätsdienstleitungen, Probleme mit Qualitätssicherung

Besonderes Potenzial sieht die Studie bei dem Segment Mobilitätsdienstleitungen und prognostiziert, dass die Einnahmen dort bis 2025 weltweit um das Dreifache steigen werden. 60% aller deutschen Automobil-Startups fallen in diese Kategorie.

Die größten Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit von Startups und Auto-Konzernen erwarten die Studienautoren in der Qualitätssicherung:

„Wenn eine App abstürzt, akzeptieren Kunden dies heute zähneknirschend. Wenn jedoch das Navi im Auto für ein paar Minuten den Geist aufgeben sollte, ist dies nicht hinnehmbar.“

Nicht erwähnt werden hier etwaige Software-Probleme bei Assistenzsystemen oder gar völlig autonom fahrenden Autos. Die Qualitätsstandards liegen hier freilich nochmal deutlich höher.