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Userlane: Mit dem Software-Navi zum Erfolg

Lost in einer neuen Software – kennen wir alle. Und das trotz tagelanger Schulungen, detaillierter Online-Tutorials oder dicken PDF-Handbüchern. Eine theoretische Einführung unterscheidet sich eben doch immer von einer praktischen Anwendung. Dieser Problematik hat sich das Münchner Startup Userlane angenommen: Interaktive Schritt-für-Schritt-Anleitungen sollen es Anwendern ermöglichen, eine Software sofort ohne Vorkenntnisse auf hohem Niveau bedienen zu können oder sich auf einer Homepage schnell zurechtzufinden. 

Darf man der Gründungsgeschichte glauben, entstand die Idee zu Userlane während eines Ausflugs in die Berge, bei dem sich die Gründer Felix Eichler, Hartmut Hahn und Kai Uhlig verfuhren. Die Rettung: Das Navigationssystem. Die Frage, die bei diesem kleinen Abenteuer aufkam: Warum lassen wir uns eigentlich nicht durch Software-Programme navigieren, um auch hier einfach und bequem zum Ziel zu kommen? Brainstorming-Sessions am Eisbach folgten und kurz darauf wurde die Gründungsurkunde von Userlane am Marienplatz unterschrieben.

Userlane Teambild
Die Gründer Hartmut, Kai und Felix (© Userlane)

Software leicht gemacht mit interaktiver Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ein Navigationssystem für Software-Anwendungen – wie soll das funktionieren? Schritt-für-Schritt.  Die Nutzer werden direkt in der eigentlichen Software an die Hand genommen und mit Hilfe   von interaktiven Step-by-Step-Anleitungen von einem Punkt zum nächsten navigiert.  Dabei bleibt es aber nicht bei der Theorie, sondern es werden konkrete Arbeitsaufgaben dabei erledigt.  Learning-by-doing also —  ohne, dass der User irgendwelche Vorkenntnisse benötigt. Und genau dieser Ansatz verschafft Userlane  laut eigener Aussage  auch einen Vorsprung im  Gegensatz zu  anderen Lösungen, wie Gründer Hartmut weiß:

„Unsere Guides sind im Gegensatz zu anderen Lösungen wirklich interaktiv und funktionieren in der Software selbst. Das hat für Unternehmen den großen Vorteil, dass Nutzer nicht nur Anleitungen konsumieren, sondern Aufgaben nach einem Guide direkt in der Anwendung auch schon erledigt sind.“

Wie das beispielsweise aussehen kann, zeigt diese Live-Demo zum Thema „Wie erstelle ich einen Wikipedia-Artikel“.

Anwendungsbeispiel (© Userlane)

Die positiven Folgen für ein Unternehmen liegen auf der Hand: Schulungs- und Supportkosten können reduziert werden. Der Einsatz der Lösung zum User-Onboarding kann zu einer Steigerung der Conversion-Rate und des User-Engagements führen. Außerdem können die Churn-Rate und Support-Anfragen verringert werden. Und noch ein Aspekt, der speziell aus Arbeitnehmer-Sicht spannend ist: Kenntnisse zu einer vom Unternehmen verwendeten speziellen Software sind nicht mehr unbedingt Einstellungskriterium, wenn der Umgang damit einfach, schnell und unabhängig erlernt werden kann. Das Einlernen durch einen anderen Mitarbeiter ist somit nicht mehr notwendig, Know-how geht durch einen Mitarbeiterwechsel nicht verloren – was wiederum für Arbeitgeber spannend ist.

Positiv überrascht von der guten Resonanz im Markt

Das Potenzial von Userlane blieb auch nicht lange unentdeckt: Neben dem main incubator der Commerzbank ist auch der High-Tech-Gründerfonds mit einer Seed-Finanzierung mit an Bord des Münchner Technologieunternehmens. Außerdem konnte das Startup beim breakthrough Award 2017 und beim Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen des Bundeswirtschaftsministeriums überzeugen.  Und läuft das Geschäft auch so gut? Überraschend gut, wie Hartmut berichtet:

„Wir sind ehrlich gesagt aktuell positiv überrascht von der guten Resonanz im Markt. Bis dato konnten wir neben zahlreichen Kunden aus dem Software & E-Commerce Bereich auch Konzerne für Pilotprojekte begeistern, was uns persönlich besonders freut. Unser Ziel ist es, nächstes Jahr weitere Kunden aus dem EU-Ausland für uns zu gewinnen und unser bisheriges Momentum noch zu steigern.“

Herausforderung Nr. 1 : Die richtigen Leute finden

Aber auch für Userlane gab es auf dem Weg zum Erfolg die ein oder andere Herausforderung. Dazu zählt vor allem das Thema Recruiting. Denn auch wenn das Team seit September 2016 von 3 auf mittlerweile 20 Mitarbeiter angewachsen ist, war – und ist – es nicht einfach, passende Mitstreiter zu finden. Denn die sollten nicht nur fachlich qualifiziert sein, sondern auch über einen gewissen Drive verfügen, um etwas zu verändern. Das Team ist bei einem Startup besonders entscheidend –  weiß auch Userlane-Mitgründer Hartmut:

„Als Gründer bauen wir, neben einem Produkt, in erster Linie ein Unternehmen auf. Deshalb ist es uns auch so wichtig, die richtigen Talente zu gewinnen und so weiterzuentwickeln, dass wir als Team mit unserem kommerziellen Wachstum mithalten können. Wer also Interesse an einer Herausforderung hat – wir sind ganz unabhängig von der Fachrichtung immer offen für spannende Persönlichkeiten!“

Nach Talenten wird also stetig gesucht, nach dem richtigen Standort nicht mehr. Denn in München fühlen sich die Gründer genau richtig, vor allem wegen der Nähe zu internationalen Technologieunternehmen und der hohen Dichte an B2B-Startups:

„Das ermöglicht einen schnellen, unkomplizierten Austausch beim Feierabendbier oder auf einem der zahlreichen Meetups. Vielleicht sieht das bei B2C-Startups anderes aus, aber als B2B-Unternehmen mit Technologie-Fokus ist München für uns ganz klar die Nummer eins in Deutschland.“

Und die Berge für den nächsten Ausflug sind auch nicht weit weg — solange ein Navigationssystem dabei ist, kann ja nichts schief gehen!