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Benesana basic: Eine App will zukünftig unsere Arzttermine regeln

Ein verlegter Impfpass, ein nicht aufzufindendes Bonusheft oder einfach nur mangelnde Kenntnis über Präventionsleistungen der Krankenkasse. Es gibt viele Gründe, warum Arzttermine verpasst werden. Hier kann intelligente Technik helfen: Wie beispielsweise die personalisierbare Vorsorge-App Benesana basic des Münchener Startups Interactive Engineering.

Welche medizinischen Check-ups sind wichtig und was ist zu tun, wenn beispielsweise die Frist für eine Impf-Auffrischung nicht eingehalten wurde? Fragen, auf die zukünftig schnell Antworten gefunden werden sollen. Denn die App Benesana will nicht nur an fällige  Arzttermine erinnern, sondern  darüber hinaus den  Nutzer auch noch mit solchen wichtigen Informationen versorgen.

Kostefreie Präventionsleistungen werden oft nicht angefordert

Vorbeugen ist bekanntlich besser als Heilen, und je früher Krankheiten erkannt werden, desto höher sind die Heilungschancen. Deshalb übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) auch die Kosten für eine ganze Reihe von Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen. Aber viele der Berechtigten fordern diese hilfreichen Präventionsleistungen nicht ab. Häufig, weil sie oder ihre Erziehungsberechtigten nicht wissen, wann sie anstehen.

Beispiel Jugendgesundheitsuntersuchung J1: Sie spürt Entwicklungsstörungen bei Teenagern auf und dient dazu, langfristigen Gesundheitsrisiken vorzubeugen, wird aber laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nur von einem Drittel der 12- bis 14-Jährigen genutzt – besonders selten übrigens von Jugendlichen mit Migrationshintergrund oder mit alleinerziehendem Elternteil.

„Viele sind einfach damit überfordert, zu jeder Zeit die Übersicht zu behalten, was medizinisch getan werden kann oder sollte, um Krankheiten vorzubeugen“,

sagt Fabian Queisser, CEO des vor viereinhalb Jahren von ihm gegründeten E-Health-Unternehmens Interactive Engineering. Deshalb haben er und sein Team die Präventions-App „Benesana basic“ für das Smartphone entwickelt. Sie unterscheidet sich von den Tools, die bisher auf dem Markt angeboten werden, vor allem dadurch, dass sie quasi mitdenkt und sich flexibel auf die individuelle Situation der jeweiligen Person einstellen kann.

„Benesana basic erinnert nicht nur automatisch an Termine, die mit dem Kalender synchronisiert werden. Die App merkt sich beispielsweise auch, wenn Fristen verstrichen sind, errechnet daraus möglicherweise neue Fälligkeiten etc.“,

erklärt Queisser.

Personalisierte Vorsorgeplanung: Kein wichtiger Termin geht mehr verloren

Die moderne Technik macht’s möglich: Ein intuitiv erfassbares Ampelsystem dient den Nutzern hier als Assistent. Es signalisiert und aktualisiert den persönlichen Vorsorgestatus: Überfällige Termine kennzeichnet die App mit roten Kreisen, kurzfristig anstehende Untersuchungen oder Impfungen in Gelb. Die grüne Farbe steht für Erledigtes und Grau für Planungen in den kommenden Jahren.

„So bleiben auch verpasste Termine im Gedächtnis und können zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Dann erst wird die rot markierte Eintragung auf Grün umgestellt oder gelöscht.“

meint Queisser weiter.

Wenn bei Impfungen die notwendigen Intervalle für eine Grundimmunisierung nicht eingehalten wurden, errechnet das Programm selbstständig neue Termine, um den Langzeitschutz zu erreichen. Basis dafür sind Empfehlungen und die jeweils neusten Vorgaben der Ständigen Impfkommission des Robert Koch Instituts (STIKO) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).

Individuell erweiterbar: Vor allem für Familien eine große Entlastung

„Jederzeit können zudem selbst generierte Daten eingespeist werden, zum Beispiel, wenn man unter einer chronischen Erkrankung leidet, sich etwa als Diabetiker weiteren Vorsorgeuntersuchungen unterziehen muss oder falls wegen einer Reise zusätzliche Impfungen und Intervalle sinnvoll sind“,

betont Queisser weiter. Die App ist in ihrer Basis-Ausführung kostenfrei. Wer allerdings weitere Profile anlegen will  — zum Beispiel für die eigenen Kinder — zahlt eine Jahresgebühr von 2,99 Euro.