„München ist bei chinesischen Touristen beliebt“ – 7 Fragen an… Safety Tax Free!

Die jungen Gründer von Safety Tax Free feiern am liebsten im Studentenwohnheim — oder in Peking. Verständlich,  denn zum einen gibt es mit einer fast abgeschlossenen zweiten Finanzierungsrunde einen guten Grund zum Feiern. Zum anderen gehören chinesische Touristen zur Kernzielgruppe des Münchner Startups, das sich auf eine Vereinfachung der Mehrwertsteuer-Rückerstattung ausländischer Kunden fokussiert. Klingt nach einer Nische? Ist es auch. Und zwar eine mit Potenzial.

1.    Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Mein Name ist Chengyuan Zhai und ich bin Gründer und CEO der Safety Tax Free GmbH. Die Firma habe ich im März 2016 gemeinsam mit einigen Kommilitonen gegründet. Unsere Geschäftsidee liegt in der Digitalisierung und somit in der Vereinfachung der Mehrwertsteuer-Rückerstattung für ausländische Kunden und Einzelhändler vor Ort.

Wir haben dafür eine App entwickelt, die das gesamte Verfahren transparent macht. Außerdem ersetzen wir das handschriftliche Ausfüllen der Formulare und ermöglichen eine schnelle Auszahlung in Landeswährung ohne Anstehen am Flughafen.

Als chinesisch-deutsches Startup gehen wir dabei besonders auf die Probleme unserer Kunden, z.B. bestehende Sprachbarrieren, ein. Gleichzeitig integrieren wir neue technologische Trends aus China, wie zum Beispiel mobiles Bezahlen.

Chinesische Touristen im Fokus

2.    Aber das gibt’s doch schon längst!

Unser Fokus liegt, im Gegensatz zu unserer Konkurrenz, hauptsächlich auf dem stetig wachsenden Markt der chinesischen Touristen. Der Tourist spart mit unserem Verfahren viel Zeit! Daneben behält der Kunde stets den Überblick über seine Tax Free Formulare.  Zusätzlich gibt es bei uns eine bessere Rückerstattungsrate, da wir uns durch die Digitalisierung einige Kosten wie Miete und Personal am Flughafen sparen können.

Für Kunden wie für Händler ein Zeitgewinn

Für den Händler wiederum bieten wir ebenfalls eine schnellere Abwicklung und spannende Marketing-Möglichkeiten. Über einen chinesisch-sprachigen Auftritt in der Safety Tax App, die Teilnahme an Sonderverkaufsaktionen mit unseren Partnern und das Versenden von individualisierter Werbung an unsere App-User kann ein Händler seine Sichtbarkeit bei chinesischen Kunden und letztlich auch seinen Umsatz steigern, ohne selbst dafür Ressourcen aufbringen zu müssen.

3.    Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Zu den größten Herausforderungen zählte natürlich, unsere digitale Abwicklung der Mehrwertsteuer-Rückerstattung so aufzuziehen, dass sie von Zoll und Finanzamt akzeptiert wird. Für unser Geschäftsmodell haben wir uns auch von einer Rechtsanwaltskanzlei unterstützen lassen, da dieses Thema doch sehr sensibel ist.

Etwa drei Monate nach unserer Gründung und nach einigen Testläufen von chinesischen Freunden und Bekannten, die mit unseren Formularen erfolgreich den Zoll passierten und die Steuer auch zurückerstattet bekamen, konnten wir endlich offiziell starten.

Die Finanzierung von Safety Tax? Läuft!

4.    Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Seit der Launch-Phase unserer App im August 2016 haben wir schon erste Erfolge verbuchen können. Schon im September konnten wir einen chinesischen Investor von uns überzeugen und sind jetzt kurz davor, die zweite Pre-A-Investmentrunde abzuschließen.

Außerdem zählen wir bereits über 3.500 App-User, die erfolgreich ihren Tax Refund mit uns vollzogen haben. Darüber hinaus pflegen wir Beziehungen zu nahezu 50 Partnerhändlern im Raum München sowie einigen anderen Städten in ganz Deutschland, die unser Verfahren anbieten.

5.    Was bedeutet München für Euch? 

München ist für uns sowohl persönlich als auch strategisch sehr wichtig. Das gesamte Gründerteam besteht aus ehemaligen Studenten der TU München und wir alle leben schon seit vielen Jahren hier.

Für unser Unternehmen ist es insoweit sehr wichtig, da Bayern und besonders die Region München und Neuschwanstein sehr beliebt ist bei chinesischen Touristen  — und daher als Einstiegspunkt optimal für uns. Auch mit der Gründerszene vor Ort haben wir schon gute Erfahrungen gemacht, zum Beispiel mit BayStartup, bei deren Münchener Businessplan-Wettbewerb wir kürzlich unter den zehn Besten landeten.

6.    Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

In den nächsten Jahren möchten wir uns auf dem deutschen Markt etablieren und unseren Tax Refund Service auch in weiteren europäischen Märkten anbieten.

Das Safety Tax Team hat sich mittlerweile auf 16 Mitarbeiter vergrößert und deckt verschiedene Bereiche wie IT, Design, Marketing und Vertrieb ab. Zusätzlich werden wir unsere App für weitere Touristen-Nationalitäten aus Asien, z.B. Taiwanesen, Koreaner und Thais, zugänglich machen. Dem Wachstum steht also quasi nichts im Weg.

Party in Peking

7.    Schwabinger 7 oder Bob Beaman?

Als Garchinger Startup ist uns das Studentenwohnheim um die Ecke doch am liebsten, wo wir durchaus gerne ab und an lange Arbeitstage gemeinsam ausklingen lassen. Wenn Party, dann am liebsten bei und mit unseren Kollegen in Peking 😉