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parcelLab verbessert das Onlineshopping für alle

Es ist der übliche Vorgang: Man bestellt etwas im Internet, schon flattern zahlreiche E-Mails ins Postfach, die den Kunden auf dem Laufenden halten sollen, wo sich das Paket aktuell befindet. Nur, wenn es dann tatsächlich geliefert wird, kommt die Info zu spät und der Gang zur Post steht an. Also sind wir genervt, sowohl von den überflüssigen Mails als auch vom zusätzlichen Aufwand, das Paket abzuholen. Das Münchner Startup parcelLab will das Online-Shoppingerlebnis mit proaktiver Kundenkommunikation während des Produktversands verbessern, und so sowohl dem Kunden als auch dem Händler Vorteile verschaffen.

Gegründet wurde parcelLab 2014 von Tobias Buxhoidt, Julian Krenge und Anton Eder. Sie wollen Schluss machen mit überflüssigen Versandbenachrichtigungen. Durch ihren Service soll der Kunde mit personalisierten Nachrichten zum richtigen Zeitpunkt auf dem Laufenden gehalten werden — für Online-Händler bedeutet das, so die Gründer, Öffnungsraten von 70% und Klickraten von mehr als 30%. Dadurch bieten sich optimierte Möglichkeiten für Marketing, Upselling und die Verbesserung von Logistikprozessen.

Tobias (31) ist CEO bei parcelLab und für Sales und HR zuständig. Um die Produktentwicklung kümmert sich bei parcelLab  CTO  Julian (30).  Anton (36) ist CRO bei parcelLab und verantwortet alles rund um das Thema Marketing.

Tobias und Julian haben sich über ein Matchmaking bei dem Förderprogramm SpeedUP! Europe gefunden — ohne sich vorher zu kennen. Anton stieß über eine Anzeige bei Gründerszene hinzu. Damit war das Team komplett und alle relevanten Bereiche mit entsprechendem Know-how abgedeckt. Inzwischen ist das parcelLab-Team auf 20 Personen gewachsen und betreut über 75 Kunden weltweit bei der  Versandkommunikation.

Weg vom Standard: „Ihr Paket wurde verladen“ ist passé

Bei dem Konzept von parcelLab stellt sich natürlich die Frage: Was soll daran besser sein als die Standardmails, die ich im Rahmen des Bestell- und Liefervorgangs erhalte? Dazu sagt Tobias:

„Bisher gibt es Versandbestätigungen, die die meisten Online-Shops selbst rausschicken. Danach wird die Kommunikation meist den Logistikdienstleistern überlassen, das bedeutet für den Kunden eine E-Mail von DHL, Hermes & Co. mit Informationen, die nicht unbedingt relevant sind — die Wenigsten müssen wissen, dass die Bestellung irgendwo verladen wurde.“

Das Münchner Startup will den Kunden aber ausschließlich mit den wichtigsten Informationen und Eckdaten versorgen:

„Wann mein Paket bei mir ankommt, wird oft erst kurzfristig kommuniziert und wenn sich daran doch noch etwas ändert, wird der Kunde im Nachhinein informiert. Wir geben dem Kunden aber genau was er will — relevante Informationen, exakt, wenn er sie braucht.“

Somit könne der Händler das Interesse des Käufers an diesen Infos nutzen und die Kommunikation in seiner CI halten, den Kunden zurück in den Shop holen und Wiederkaufsrate, Warenkorbgröße und Umsätze steigern. Diesen Ansatz, so Tobias, habe es vor parcelLab so noch nicht gegeben.

parcelLab Logo
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Dabei war die Ausgangsidee ursprünglich  eine etwas andere — diese stellte sich allerdings als Fail heraus. Im Rahmen des Google Launchpad kristallisierte sich der heutige Ansatz nach zahlreichen Gesprächen mit Händlern heraus und der erste Impuls für parcelLab war geboren. Doch die Änderung der Marschroute stellte eine Herausforderung dar, mit der nicht alle gleichermaßen klarkamen:

„Das hieß loslassen (…) und eine neue Richtung einnehmen. Das war nicht für alle leicht, das damalige Team zerschlug sich. Tobias, Julian und Anton haben dann diesen Ansatz zu parcelLab weiterentwickelt.“

Deal mit Top-Händlern: „Es läuft bei uns!“

Dass sich der Aufwand und die Kursänderung gelohnt haben und die damalige Entscheidung richtig war, zeigt die aktuelle Situation:

„Es läuft bei uns! Seit unserem Launch im September 2015 konnten wir über 75 Shopbetreiber und Versender aus dem B2B- und B2C-Bereich überzeugen und betreuen mittlerweile mehr als 160 Onlineshops. Mit Tchibo, Thomann und Cyberport konnten wir 3 der Top 15 Händler in Deutschland als Kunden gewinnen, das ist für uns definitiv ein toller Erfolg und ein großer Schritt in die richtige Richtung.“

„Wir denken gerne groß“

Dass das Geschäft so gut läuft, liegt natürlich zum großen Teil am funktionierenden Gründerteam, aber auch nicht zuletzt am Standort München. Hier fühlen sich Tobias und seine Kollegen pudelwohl. Die bayerische Landeshauptstadt ist für das Team bzw. diejenigen, die nicht von hier stammen, zu einer Heimat geworden. Den Austausch mit anderen Gründern beschreiben sie als sehr offen, was  bereits die ein oder andere enge Beziehung zu anderen Startups ermöglicht hat.

Und wie geht es in nächster Zeit weiter mit parcelLab?

„Wir sind auf einem guten Weg, unsere Marktführerschaft in Deutschland auszubauen und auf internationale Märkte zu expandieren. Gerade sind vor allem dabei, Prozesse so zu gestalten, dass wir ohne viel zusätzliche Ressourcen schneller skalieren können.“

Also steht dem Team auf dem Weg zum nächsten Unicorn quasi nichts mehr im Wege, oder? Tobias sagt:

„Erstmal begnügen wir uns noch mit Unicorn-Schokolade — trotzdem denken wir auch gern groß und haben noch viel vor!“