Zahl deutscher Gründer sinkt weiter

Der KfW-Grundungsmonitor zeigt: Es gibt immer weniger Gründer in Deutschland. Gleichzeitig steigt der Kapitalbedarf neuer Unternehmen.

Die gute Konjunktur und der entspannte Arbeitsmarkt drücken weiter auf die Gründungsquote: Noch nie hat der KfW-Gründungsmonitor weniger Gründungen in Deutschland gemessen. Nur noch 672.000 Menschen haben im Vorjahr ein Unternehmen gegründet. 2015 waren dies noch 763.000. Die Gründerquote, also der Anteil von Existenzgründern an der Bevölkerung im Alter von 18-64 Jahren, fiel entsprechend von 1,5 % auf 1,3 %.

Erfreulicherweise sank die Zahl der „Notgründungen“ besonders stark: Im Jahr 2016 gingen nur noch 166.000 (2015: 207.000) Menschen aus Mangel an Erwerbsalternativen in die Selbstständigkeit. Der Anteil der digitalen Gründungen verharrte gegenüber dem Vorjahr bei einem guten Fünftel aller Unternehmensgründungen.

Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, kommentiert:

„Insgesamt können wir mit nur 672.000 Gründern in Deutschland nicht zufrieden sein.“

Immer mehr Gründer benötigen  externes Kapital

Der Anteil von Gründern, die sich  mindestens 25.000 Euro externes Kapital beschafften, verdoppelte sich seit 2013 auf 10%.

„Existenzgründungen werden eindeutig kapitalintensiver“,

sagt Zeuner.

„Es ist daher umso wichtiger, dass gute Geschäftsideen der verhältnismäßig wenigen Gründer nicht an der Finanzierung scheitern.“

Für 2017 erwartet die KfW ein Ende der Talfahrt bei der Gründerquote.