Investitionen in Fintechs verdoppeln sich

Fintechs sind begehrte Investitions-Objekte: Eine Studie von KPMG zeigt, dass sich das Investment-Volumen in Startups aus der Finanzbranche im zweiten Quartal gegenüber den ersten Monaten 2017 mehr als verdoppelt hat.

Flossen im ersten Quartal dieses Jahres noch 3,6 Milliarden US-Dollar in Finanz-Startup, waren es im zweiten Quartal bereits 8,4 Milliarden. Die Erhebung zählt sowohl Venture Capital und Private Equity als auch Fusionen und Übernahmen mit.

Europa konnte dabei mit dem Trend wachsen und sichert sich ein knappes Viertel der weltweiten FinTech-Investments: 2 Milliarden Dollar flossen in europäische Jungunternehmen. Im vorigen Quartal waren es noch 880 Millionen US-Dollar.

Studie benennt Trends

Die Untersuchung macht zwei große Trends aus: Zum einen finden sich unter den zehn größten Deals bereits drei Unternehmen, deren Produkte sich an andere Unternehmen richten. KPMG-Partner Sven Korschinowski sagt:

„Der Trend hin zu B2B-Anwendungen dürfte sich künftig noch verstärken, weil Banken gemerkt haben, dass sie ihre Kosten drastisch reduzieren müssen. Denn als Wettbewerber treten zunehmend auch Fintechs mit Banklizenz auf den Plan, bei denen das Verhältnis von Aufwand und Ertrag nur ein Drittel von dem bei einer klassischen Bank beträgt.“

Außerdem sehen die Studienautoren einen Trend zu Regtechs, also Startups, die regulatorischen Probleme lösen. Im ersten Halbjahr 2017 flossen bereits 591 Millionen Dollar im Rahmen von 60 Deals an solche Firmen. Im gesamten Jahr 2016 waren es 91 Deals und 994 Millionen Dollar. Korschinowski erwartet ein „reges drittes Quartal 2017“ und sagt:

„Auch bei Themen wie Blockchain, digitalen Währungen und rund um den Versicherungssektor dürfte sich bis Ende des Jahres noch einiges tun.“