International, vielfältig und kooperativ: So sieht Startup-Deutschland aus

Heute wurde der Deutsche Startup Monitor (DSM) 2017 veröffentlicht. Die Studie bietet eine Momentaufnahme des Startup-Geschehens in Deutschland.

Für die fünfte Auflage des  DSM wurden insgesamt 1.837 Startups befragt. Die Studie bietet einen Überblick zum Zustand der Startup-Szene in Deutschland. Politik und Verwaltung soll dies als Orientierungshilfe dienen. Drei Kernergebnisse lassen sich in der Studie erkennen: Eine internationale Orientierung wird für Startups immer wichtiger. 82,7 % der befragten Startups wollen weiter internationalisieren — so viele wie noch nie. Häufigstes Ziel sind mit 34,4 % die übrigen EU-Länder. Dementsprechend wichtig schätzen die Befragten Vielfalt und Weltoffenheit ein: Beinahe zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass die deutsche Startup-Landschaft durch die Zuwanderung von Menschen aus dem Ausland profitiert. Mehr als jeder vierte Startup-Mitarbeiter besitzt keine deutsche Staatsangehörigkeit. Ein drittes zentrales Ergebnis: Startups setzen auf Zusammenarbeit. Mehr als zwei Drittel der Befragten kooperieren mit anderen Startups, mehr als die Hälfte mit einem etablierten Unternehmen.

TUM und LMU unter Deutschlands besten Gründer-Unis

Vier von fünf Startup-Gründer besitzen einen akademischen Abschluss. Das zeigt die Bedeutung der Hochschulen für die lokalen Gründer-Ökosysteme. Das Ranking der besten Gründerhochschulen Deutschlands führt im aktuellen DSM die TU München an, gefolgt vom KIT Karlsruhe und der RWTH Aachen. Die LMU München landet auf Platz vier, die Universität Hamburg auf dem fünften Rang.

An den Universitätsabschlüssen der befragten Gründer lässt sich ein zeitlicher Abstand zwischen Studium und Gründung erahnen: Mehr als jeder vierte Gründer besitzt einen Diplom-Abschluss, der mittlerweile größtenteils durch Master-Studiengänge ersetzt wurde.

Im regionalen Ranking der Startup-Hotspots mit den meisten DSM-Teilnehmern landet die Metropolregion München gemeinsam mit der Region Hannover/Oldenburg hinter Berlin, der Region Rhein-Ruhr, Stuttgart/Karlsruhe und Hamburg auf dem fünften Platz. Nur 6 Prozent der Befragten stammen aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Die Auswahl erfolgte jedoch nicht zufällig — und damit auch nicht repräsentativ. 298 ausgewählte Multiplikatoren, darunter auch Munich Startup, streuten den Fragebogen in ihrem Netzwerk. In einem Kommentar zum letzten DSM wiesen wir schon auf dieses Problem hin.

Startup-Verband fordert Einwanderungsgesetz

Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Startups, fordert von der Politik, den Zuzug von Fachkräften zu erleichtern:

„Eine Willkommenskultur, die den Fachkräften den Einstieg in das neue Leben erleichtert und ein bedarfsorientiertes Einwanderungsgesetz sind für den Standort Deutschland unerlässlich. Gerade in Zeiten von Brexit und Protektionismus müssen wir Talente aus aller Welt willkommen heißen!“

Die vollständige Studie steht zum Download zur Verfügung.