IfM-Studie zu Unternehmensgründungen und Crowdinvesting

Ein Beitrag von muenchen.ihk.de

Die Crowd als Investor an Bord zu holen, ist immer mehr Gründern und Startups in Deutschland eine Überlegung wert. Dabei spielen neben Geld auch weitere Aspekte eine zentrale Rolle. Das zeigen zumindest die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) zu Unternehmensgründungen und Crowdinvesting.

Die Forscher beschäftigten u.a. die Beweggründe, aus denen sich junge Unternehmen für Crowdinvesting entscheiden, aber auch, welche Stellung die neue Finanzierungsart in der Gründungsfinanzierung einnimmt und wie erfolgreich die finanzierten Startups am Markt agieren. Wir haben Jonas Löher vom IfM Bonn zu den Ergebnissen der Studie befragt.

Herr Löher, wen oder was haben Sie in Ihrer Studie konkret untersucht? Auf welchen Daten basieren die Erkenntnisse?

Jonas Löher: Ziel unserer Studie war es, erste Entwicklungslinien und Tendenzen des Crowdinvestings in Deutschland aufzuzeigen. Hierfür haben wir 163 Finanzierungsrunden analysiert, die zwischen 2011 und 2014 auf den größten deutschen Crowdinvesting Portalen initiiert wurden. Darüber hinaus wurden 45 crowd-finanzierte Unternehmen befragt und zahlreiche Experten und Plattformbetreiber interviewt.

Crowdinvesting: 85 Prozent würden es wieder tun

Vor dem Erfolg einer Crowdinvesting-Kampagne steht für die Gründer oft ein enormer Aufwand. Angefangen beim Bewerbungs-Pitch für die Plattform bis hin zur Abwicklung der eigentlichen Kampagne. Wenn Geld nur eine zweitrangige Rolle spielt, warum wird dann Crowdinvesting immer beliebter in der Gründerszene?

Jonas Löher: Die Suche nach Kapitalgebern ist in vielen jungen Wachstumsunternehmen ein kontinuierliches Thema und erzeugt dabei ohnehin einen nicht zu unterschätzenden Aufwand. Auch das Crowdinvesting erfordert von den Unternehmen eine Reihe zielgerichteter Aktivitäten. Plattformen haben einen harten Auswahlprozess, bei dem letztlich nur ein sehr kleiner Anteil der kapitalsuchenden Unternehmen auf die Plattformen gelassen wird.

Hinsichtlich der Motive spielte die Sicherung des Kapitalzuflusses für die von uns befragten Unternehmen die Hauptrolle. Zudem wurde die Geschwindigkeit der Finanzierung als ein zentrales Motiv genannt. Dennoch waren auch nicht-monetäre Mehrwerte wie die Werbung beim Endkunden sowie der Zugang zu Netzwerken von großer Bedeutung. Darüber hinaus scheinen die kapitalsuchenden Unternehmen im Vorfeld ein realistisches Bild davon zu haben, welche Mehrwerte ihnen das Crowdinvesting tatsächlich bietet. Auch aus diesem Grund gaben 85 Prozent der von uns befragten Unternehmer an, dass sie sich wieder für das Crowdinvesting entscheiden würden.

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