© Reality Twist GmbH

Porträt GameDeck: Wenn die Realität verschwimmt

Lust auf ein Abenteuer in der virtuellen Realität? Wir haben das „GameDeck“ der Reality Twist GmbH in München besucht und uns einen ersten Eindruck verschafft, was die aktuelle Technik hergibt und wie intensiv man bereits jetzt in Virtual Reality (VR) eintauchen kann.

GameDeck Totale
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Im GameDeck, einem Raum, an dessen Wände die Spielumgebung projiziert wird, erlebt der Besucher eine Kombination aus Exit Game, 4-D-Kino und Adventure Game. Der aktuelle Prototyp des Games, das als Team-Challenge gedacht ist, orientiert sich am Kino-Abenteuer „Mara und der Feuerbringer“, basierend auf der Romantrilogie von Tommy Krappweis. Hier arbeiten die Gründer Clemens Hochreiter und Thomas Wagner eng mit dem Autor und Regisseur zusammen und verwenden die Originalsynchronstimme aus dem Film, die die Spieler durch das Game führt.

Das GameDeck basiert auf einem modularen Raumkonzept, mit dem kleine GameDecks sowie große Dungeons abgebildet werden können. Bis zu fünf Personen pro Team werden durch die diversen Räume geschleust, wobei die Spielzeit pro Raum bei circa zehn Minuten liegt.

Doch wie sieht so ein Raum genau aus?

Der Prototyp

Ein Raum setzt sich aus unterschiedlichen standardisierten Modulen zusammen: Diese lassen sich beliebig kombinieren, sodass leicht neue Räume kreiert werden können. Beim GameDeck werden bewusst Projektoren anstatt VR-Headsets verwendet, da die Gründer beim aktuellen Stand der Technik hier entscheidende Vorteile sehen. Allem voran steht die natürliche Interaktion unter den Gruppenmitgliedern. Außerdem kann so auf Spezialequipment verzichtet werden, wodurch sich auch die Kosten in einem verträglichen Rahmen bewegen. Dazu kommt, dass VR-Headsets bei vielen Nutzern Übelkeit auslösen können.

Wie spielt man nun?

Die einzelnen Spieler werden im GameDeck durch Tiefenkameras getrackt und analysiert. Diese Daten werden an die sogenannte GameDeck Engine weitergeleitet. So können die Spieler mit Bewegungen und Gesten Handlungen durchführen. Zum Beispiel ist es möglich, mit einer virtuellen Fackel geheime Botschaften, die in den Wänden versteckt sind, sichtbar zu machen. Touch-Sensoren ermöglichen die präzise Erkennung von Eingaben. Genauso ist es möglich, bei einer rasanten Fahrt durch einen Lavafluss per Bewegung die Steuerung zu übernehmen und Hindernissen auszuweichen.

Neben den virtuellen Objekten kommen außerdem reale Requisiten zum Einsatz, die im Raum versteckt sind. Im aktuellen Prototyp müssen die Spieler Runen finden und diese an die richtigen Stellen an der Wand halten, um ein Geheimnis zu entschlüsseln. Diese Runen können durch RFID-Sensoren in der Wand erkannt werden.

Immer wieder werden die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt aufgebrochen, zum Beispiel durch Spezialeffekte wie Feuer, Nebel und Wind. Das macht das Spielerlebnis zu einer spannenden Mischung aus VR und Real Life Erfahrung.

Auf der Suche nach Investoren

Das Projekt GameDeck wird vom Film Fernsehfonds Bayern (FFF) gefördert und von der Kultfabrik München, Microsoft Deutschland und Tommy Krappweis unterstützt. In Zukunft hoffen die beiden Gründer Clemens und Thomas, mit Filmemachern zusammenzuarbeiten und Kooperationen mit Kinos einzugehen, um weitere Abenteuer als Game anbieten zu können. Welcher Herr der Ringe Fan würde nicht gerne mit Frodo und Co. durch das Auenland spazieren und den Weg nach Mordor bestreiten? Da für weitere Projekte das nötige Kleingeld nicht fehlen darf, befindet sich die Reality Twist GmbH derzeit auf Investorensuche.

Wir wünschen dabei viel Erfolg und freuen uns schon auf weitere Spielerlebnisse mit dem GameDeck.