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Helsing erhält 450 Millionen Euro in Series-C

Das KI-Verteidigungsunternehmen Helsing hat seine Series-C-Finanzierungsrunde abgeschlossen und 450 Millionen Euro eingesammelt. Die Runde wird von General Catalyst angeführt.

Das 2021 gegründete Münchner Startup Helsing rüstet bestehende Waffensysteme mit einer KI auf, die die von Bordsensoren eingehenden Informationen analysiert. Die Lösung kommt unter anderen in einem ersten Projekt mit der Luftwaffe zum Einsatz, in dem 15 Eurofighter mit Künstlicher Intelligenz ausgerüstet werden. Hierzu werden die Mehrzweckkampfflugzeuge zunächst mit Sensoren von Saab ausgestattet. Die KI-basierte Software von Helsing nutzt die Sensordaten dann, um den Kognitiven Elektronischen Kampf (EK) zu ermöglichen, vor allem in den Bereichen Aufklärung und Selbstschutz gegen gegnerische Flugabwehr. Dabei verpflichtet sich das Unternehmen zu Transparenz und Erklärbarkeit und setzt auf den „human in the loop”. Das bedeutet, dass die KI nicht selbst über militärische Ziele bestimmt, sondern Offiziere bei der Analyse der Lage unterstützt.

Neben weiteren Projekten mit westlichen Staaten ist Helsing auch seit 2022 in der Ukraine aktiv. Dort hat das Münchner Startup kürzlich die Defence Manufacturers Alliance gegründet, eine gemeinsame Initiative mit der ukrainischen Regierung.

Nun konnte Helsing erfolgreich seine Series-C-Finanzierungsrunde abschließen und 450 Millionen Euro einsammeln. General Catalyst führt die Runde an, weitere beteiligte Investoren sind Elad Gil, Accel, Saab, Lightspeed, Plural und Greenoaks. Die frischen Mittel sollen für die Produktentwicklung und Forschung verwendet werden. Besonderer Fokus liege dabei auf Fähigkeiten zur Sicherung der europäischen Souveränität, mit besonderem Blick auf den Schutz der östlichen NATO-Flanke.

„Da wir zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder Krieg auf europäischem Boden erleben, ist die Rolle von Verteidigungsunternehmen wie Helsing von großer Bedeutung.“

Die drei Unternehmensgründer Niklas Köhler, Torsten Reil und Gundbert Scherf sagen in einer gemeinsamen Erklärung:

„Die europäische Sicherheit befindet sich an einem Scheideweg, und Helsing wird eine bedeutende Rolle dabei spielen, Demokratien die Fähigkeit zur Abschreckung und Verteidigung zu geben. Geschwindigkeit ist dabei von entscheidender Bedeutung. Diese Finanzierungsrunde ermöglicht es uns, noch schneller zu werden und in große F&E-Projekte und KI-Fähigkeiten zu investieren.“

Jeannette zu Fürstenberg, Managing Director und Head of Europe bei General Catalyst, fügt hinzu:

„Seit der Gründung von Helsing konnten wir beobachten, wie das Helsing-Team mit Nachdruck daran arbeitet, KI-basierte Verteidigungsfähigkeiten für europäische Demokratien aufzubauen. Ich bin fest überzeugt davon, dass Helsing auf dem Weg ist, ein führendes Unternehmen im Verteidigungsbereich zu werden. Da wir zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder Krieg auf europäischem Boden erleben, ist die Rolle von Verteidigungsunternehmen wie Helsing von großer Bedeutung.“

Die letzte Finanzierungsrunde für Helsing liegt nicht ganz ein Jahr zurück. Im September 2023 verkündete das Startup den Abschluss seiner Series-B mit 209 Millionen Euro. Damit erreichte das Startup auch den Unicorn-Status, also eine Firmenbewertung von über einer Milliarde Dollar. Insgesamt konnten die Münchner bereits 762 Millionen Euro einsammeln. Die Munich Startup Insights schätzen die Firmenbewertung nach der Series-C auf 1,8 bis 2,7 Milliarden Euro. Das Handelsblatt geht sogar von 4,5 Milliarden Euro aus.

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Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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