Foto: Micro Factory

Micro Factory: Automatisierte Präzision

Weil er maßgeschneiderte Lösungen in den verschiedensten Branchen ermöglicht, hat 3D-Druck in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Doch zur ganzen Wahrheit gehört auch: Während des Druckprozesses sind die AnwenderInnen verschiedenen gesundheitsschädlichen Substanzen ausgesetzt. Diesem Problem widmet sich Micro Factory. Das Startup stellt hochpräzise 3D-Drucker her, die den gesamten Druckprozess automatisieren und dabei sicher und einfach sind. COO Alexander Stieren hat uns erzählt, wie die innovative Technologie die Risiken für AnwenderInnen minimiert und den Druckprozess auf ein neues Level hebt.

Zuerst veröffentlicht am: 22. Juli 2024

Munich Startup: Was macht Micro Factory? Welches Problem löst Ihr?

Alexander Stieren: Micro Factory entwickelt hochpräzise, harzbasierte 3D-Drucker, die den gesamten Druckprozess automatisieren und die Nutzer vor den Risiken des Prozesses schützen. Unser Ziel ist es, mit unserer Micro Factory alle Entwicklungsschritte von den ersten Prototypen bis zur Serienfertigung abbilden zu können, so schnell, einfach und flexibel wie noch nie zuvor. Ein Klick in unserer Software und die Teile werden einige Stunden später automatisiert aus unserem Drucker ausgeworfen.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Alexander Stieren: Nicht wirklich: Normalerweise besteht der Druckprozess aus drei Schritten, die der Anwender alle einzeln durchführen muss und dabei mit hochgiftigen Substanzen in Berührung kommt. Unser Ansatz kombiniert Automatisierung mit integrierten Sicherheitsmechanismen, um den Prozess vollständig zu kontrollieren und die Belastung für die Nutzer zu minimieren. Durch unsere innovative Technologie bieten wir eine einzigartige Lösung, die auf dem Markt in dieser Form nicht verfügbar ist. Und das auch noch im handlichen Desktop-Format.

Micro Factory: Von der Studierenden-Werkstatt zum eigenen Unternehmen

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Alexander Stieren: Als Gründer haben wir uns vor einigen Jahren im C.Lab der Hochschule kennengelernt, einer offenen Werkstatt von und für Studierende. Dort haben wir häufig mit SLA-Druckern zu tun gehabt und die Nachteile der bestehenden Lösungen gesehen. Irgendwann haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, welche Möglichkeiten es geben würde, diese Probleme zu beheben und so ist Micro Factory entstanden.

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Alexander Stieren: Eine der großen Herausforderungen stellt neben der Technologie selbst immer wieder die deutsche Bürokratie dar. Von der Gesellschaftsstruktur, Anmeldungen von Mitarbeitenden bei den Krankenkassen, Verhandlungen mit der Minijob-Zentrale bis zu simplen Bestellungen aus Fördermitteln fließt einfach unglaublich viel Zeit und Geld in Prozesse, die keinen direkten Mehrwert für das Produkt liefern.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Alexander Stieren: In einem Jahr möchten wir als Hersteller von 3D-Druckern in der Dental- und Audiologiebranche fest etabliert und erste größere Partnerschaften eingegangen sein. Langfristig, in fünf Jahren, sehen wir uns als Marktführer im Bereich automatisierter SLA-Drucker und planen, unsere Technologie auf weitere Branchen auszuweiten.

Dynamischer und unterstützender Standort München

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Alexander Stieren: München ist ein dynamischer und unterstützender Standort für Startups. Die Stadt bietet eine Vielzahl von Netzwerkveranstaltungen und Zugang zu erfahrenen Mentoren und Investoren. Besonders wertvoll war für uns die Zusammenarbeit mit der UnternehmerTUM und den TUM Venture Labs, die uns durch permanentes Feedback unterstützen. Insgesamt ist München ein hervorragender Standort, um ein Startup zu gründen und wachsen zu lassen.

Munich Startup: Outsourcen oder selber machen?

Alexander Stieren: Auf jeden Fall erstmal selber machen! Als Gründungsteam, das sich aus einer Werkstatt für Makerinnen und Maker entwickelt hat, liegt es uns sehr am Herzen, erst einmal so viel wie möglich an unseren Maschinen selbst zu entwickeln und zu bauen, damit wir schnellstmöglich Fehler und Innovationspotenziale finden können. Bei Themen wie Buchhaltung und Rechtsberatung setzen wir aber natürlich auch auf erfahrene externe Partner.

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