Florian Seibel, CEO von Quantum Systems, mit der Vector-Drohne
Foto: Quantum Systems

Quantum Systems erweitert Series-B auf 100 Millionen Euro

Der Münchner Drohnen-Hersteller Quantum Systems konnte erfolgreich seine Series-B-Finanzierung erweitern und zusätzliche Geldmittel einsammeln. Die Gesamtsumme der Runde steigt somit auf 100 Millionen Euro. Zu den neuen Hauptinvestoren zählen Notion Capital und Porsche SE.

Die kompakten Drohnen von Quantum Systems können vertikal starten und landen und sind mit einer Vielzahl verschiedener Sensoren bestückbar. Darüber hinaus zeichnen sich die Drohnen insbesondere durch ihre flexible und mobile Einsetzbarkeit, einfache Bedienbarkeit sowie eine hoch performante Flugsteuerungssoftware und integrierte KI-Funktionalitäten aus. Ursprünglich für Themen wie Such- und Rettungsaktionen, Smart Farming, Tagebau und Großbaustellen konzipiert, hat sich das Münchner Unternehmen inzwischen auch zu einem wichtigen Lieferanten verschiedener Streitkräfte entwickelt. So beliefert Quantum Systems nicht nur die ukrainischen Streitkräfte – wofür im Frühjahr ein neues Werk in der Ukraine errichtet wurde –, sondern auch die Bundeswehr.

Mit den nun eingesammelten zusätzlichen Mitteln von knapp 40 Millionen Euro – die ursprüngliche Series-B brachte Quantum Systems 63,3 Millionen Euro – wollen die Münchner ihre globale Expansion vorantreiben und in die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Software zu investieren. Neben Notion Capital und der Porsche Automobil Holding SE beteiligten sich auch die bestehenden Investoren erneut. Die Porsche SE darf dabei nicht mit der Porsche AG verwechselt werden: Während die SE für die Vermögensverwaltung der Familie Porsche Piech zuständig ist, verantwortet die AG die Automobilproduktion von Sportwagen als Tochterunternehmen des VW-Konzerns.

Notion Capital: Wir brauchen „mehr einheimische Erfolgsgeschichten wie Quantum Systems“

Florian Seibel, CEO und Co-Gründer von Quantum Systems, erklärt:

„Mit der Unterstützung unserer Investoren bauen wir Partnerschaften auf, die Innovationen vorantreiben werden, die für Europas technologische Souveränität, Sicherheit und Widerstandsfähigkeit unerlässlich sind. Ich bin all unseren Investoren dankbar, die uns auf diesem Weg unterstützt haben – das Beste steht uns noch bevor. Aber eines ist sicher: Ohne Sicherheit ist nichts etwas wert“.

Besondere Worte findet er zudem für den neuen Investor Porsche. Was beide Unternehmen eine, so Seibel, sei das Verständnis von Technologie und Perfektion.

Lutz Meschke, Vorstand Beteiligungsmanagement der Porsche SE, sagt:

„Die Drohnentechnologie hat sich in den vergangenen Jahren rapide weiterentwickelt. Das Marktpotential dieser Technologie ist ausgesprochen hoch. Quantum Systems mit seiner führenden Technologieplattform wird überdurchschnittlich am Wachstum dieses Sektors partizipieren. In den kommenden Jahren ist ein Wachstum des Marktes für kompakte Drohnen von 20 Prozent pro Jahr zu erwarten.“ 

Und Patrick Norris, General Partner bei Notion Capital, ergänzt:

„Florian ist ein hoch motivierter Gründer, der sich für europäische Werte einsetzt. In einer so unsicheren Welt brauchen wir alle mehr einheimische Erfolgsgeschichten wie Quantum Systems, um etwas zu bewirken und einen Impact erzielen, die über den wirtschaftlichen Profit hinausgeht.“

Erfolgreiche Projekte mit Partnern wie Airbus

Zu diesem Zweck arbeitet Quantum Systems auch mit anderen Unternehmen zusammen, wie etwa Airbus. Hier vermeldeten die Partner erst kürzlich einen Durchbruch bei der Entwicklung von Drohnenschwarm-Technologien. So konnten bei einer Demonstration Anfang August Drohnenschwärme mit mithilfe Künstlicher Intelligenz erfolgreich mehrere Test-Szenarien absolvieren – darunter auch welche mit Funkstörungen oder Ausfällen einzelner Drohnen. Grundlage dafür ist ein fortschrittliches Deep Reinforcement Learning, bei dem die KI in einer Simulation eigenständig ihre Taktiken optimiert und so präzisere Entscheidungen in taktischen Operationen treffen kann.

Und auch weitere Startups zählen zu den Partnern von Quantum Systems, wie etwas das ebenfalls im Münchner Ökosystem ansässige Arx. Arx entwickelt unbemannte Landfahrzeuge, gemeinsam wollen die beiden Unternehmen verbesserte unbemannte Lösungen anbieten, die auf die zunehmende Autonomisierung des Gefechtsfelds zugeschnitten sind. Diese Kooperation wurde nun durch die Gründung der UXS Alliance erweitert: Sie umfasst neben den beiden Münchner Unternehmen weitere Entwickler und Anbieter unbemannter Lösungen. Ziel der neuen Allianz ist es, deutsche und europäische Expertise zu bündeln und einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit von NATO und Europas zu leisten.

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