Mit Lanin Labs stellt Azuka Stekovics ein Pflegeserum vor, das auf melaninreiche Haut spezialisiert ist. Melanin ist das biologische Pigment, was unter anderem für die Farbe der Haut verantwortlich ist. Vereinfacht gesagt: Je mehr Melanin, desto dunkler der Hauttyp. Dunklere Hauttypen haben den Vorteil, dass sie wesentlich langsamer altern. Gleichzeitig kann die Haut jedoch Feuchtigkeit und Wirkstoffe in den unteren Hautschichten schlechter aufzunehmen, was häufig zu Trockenheit und Unreinheiten führt.
Auf die Anforderungen dieses Hauttyps zugeschnittene Pflegeprodukte gibt es noch immer viel zu wenig. Handelsübliche Produkte werden laut der Gründerin zu 99 Prozent an heller Haut getestet. Produkte speziell für People of Colour beinhalten oft Inhaltsstoffe, die die Haut zusätzlich reizen. Daher hat Stekovics ein eigenes Pflegeserum für melaninreiche Haut entwickelt:
„Das Geheimnis unserer effektiven Formel ist ein Wirkstoffkomplex, der die Wasserkanäle in der Haut öffnet, so dass die Inhaltsstoffe und die Feuchtigkeit nun endlich in den unteren Hautschichten ankommen.“
Zusätzlich enthält das Produkt natürliche Melanin-Blocker, die Pigmentflecken aufhellen bzw. deren Entstehung verhindern sollen. Für 130.000 Euro bot Stekovics in der Löwenhöhle 30 Prozent ihrer Unternehmensanteile an. Ihren Pitch schloss die Münchnerin folgendermaßen:
„Mit Lanin Labs schließe ich nicht nur eine Lücke im Markt, sondern öffne die Tür für Veränderungen. Denn gesunde Haut ist schöne Haut und wir alle möchten uns schön und vor allem gesehen fühlen.”
Dieser Aussage konnte die Jury nur zustimmen, alle Mitglieder zeigten sich zunächst interessiert. Carsten Maschmeyer fand die Gründerin zwar sehr sympathisch, verwies aber auf seinen anderen Investitionsfokus als er eine Investition ablehnte.
Lanin Labs: Noch viele Hausaufgaben
Die aufgrund ihrer Expertise in der Beauty-Branche favorisierte Löwin Judith Williams äußerste Kritik an der Rezeptur. Die Haptik war ihr zu klebrig, der Geruch gewöhnungsbedürftig. Als Pain Point identifizierte die Jury außerdem die Preisgestaltung. Aktuell liegen die Herstellungskosten bei sieben Euro, Verkaufspreis bei 60 Euro für 30 Milliliter – eine Verpackungsgröße, die laut Lanin-Labs-Gründerin für vier bis sechs Wochen reicht. Damit sei weder das Luxussegment noch der Massenmarkt richtig zu bedienen. Darüber hinaus machte auch der geringe Umsatz der ersten Monate seit Markteinführung die LöwInnen stutzig.
Ralf Dümmel war die Diskussion um die Finanzen zu heikel, er nahm Abstand von einer Beteiligung. Auch Tillman Schulz sah angesichts der Geschäftszahlen von Lanin Labs für sich keinen Investment Case. Ähnlich ging es Janna Ensthaler, die betonte:
„Es ist das Schlimmste als Investor, sich verliebt zu haben, und trotzdem rational bleiben zu müssen. Die Hausaufgaben, die gerade jetzt noch vor dir liegen, sind zu viele. Deswegen bin ich leider raus.“
Zuletzt trat auch Judith Williams von einer möglichen Beteiligung zurück:
„Ich würde so gerne und ich weiß auch genau, wie es geht. Aber der Umsatz ist zu gering. Es ist für mich heute uninvestierbar – leider. Ich bin raus.“
Obwohl kein Jurymitglied mit ihr einen Deal eingehen wollte, zeigte sich Stekovics im Abschlussinterview zuversichtlich:
„Die Hoffnung war recht lange recht hoch. Die waren ja wirklich lange noch dabei. Das gibt mir das Gefühl einer Wertschätzung und Ernsthaftigkeit, dass da auf jeden Fall Potenzial ist. Und jetzt gilt es, diesen Rohdiamanten in Form zu bringen.“