Beim Kampf gegen den Klimawandel wird ein Klimasünder häufig vernachlässigt: die Baubranche. Dabei ist dieser Sektor zusammengerechnet für etwa 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das Startup Emidat hat sich dieser Branche angenommen. Das Jungunternehmen arbeitet an einer Software, die die Erstellung von Umweltproduktdeklarationen (EPD) für den Bausektor automatisiert.
EPDs sind standardisierte Dokumente, die Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg liefern. Im Regelfall bedeutet das mühsamen und teuren Papierkram für die Hersteller. Die Plattform von Emidat digitalisiert den Prozess und ermöglicht die einfache Erfassung von Produktdaten sowie die automatisierte Erstellung von Umweltverträglichkeitserklärungen. Damit soll sich sowohl der zeitliche wie auch der finanzielle Aufwand für die Hersteller von Baumaterialien deutlich verringern.
Das Konzept hat nun auch weiter InvestorInnen überzeugt, die dem Startup vier Millionen Euro zur Verfügung stellen. Der US-amerikanische VC General Catalyst führt die Seed-Runde an.
Samuel Beyer von General Catalyst kommentiert:
„Wir sehen Emidat als eine schlüsselfertige Lösung, um das emissions-intensive Bauwesen von Grund auf zu dekarbonisieren. Emidat wird zunehmend als eine kollaborative Plattform fungieren, auf der die Branche gemeinsam auf Materialdaten zugreifen und diese austauschen kann. Wir glauben, dass dies dazu beitragen wird, die Transformation der Industrie und die Effizienz der Wertschöpfungskette zu beschleunigen.“
Das frische Kapital will das Startup in die weitere Produktentwicklung sowie in die Vergrößerung des Teams investieren. Das anvisierte Ziel ist es, bis 2030 mindestens 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einzusparen.