Foto: Vaeridion

Vaeridion sichert sich 14 Millionen Euro

Das Münchner Elektroflugzeug-Startup Vaeridion hat den Abschluss seiner Series-A bekanntgegeben. Damit fließen frische 14 Millionen Euro in Geschäftsaufbau und Entwicklung des Elektroflugzeugs. Zudem kann Vaeridion einen sogenannten Pre-Application Contract (PAC) mit der europäischen Flugsicherheitsbehörde vermelden.

Die Series-A-Finanzierungsrunde von Vaeridion führt der Climate VC World Fund an. Weitere Investoren sind Project A Ventures, Vsquared Ventures, Andreas Kupke, Schwarz Holding und Innovation Quarter. Das eingesammelte Kapital sowie zusätzliche Forschungsgelder in Höhe von 1,4 Millionen Euro von bayerischen und deutschen Behörden will das Unternehmen einsetzen, um weitere Führungspositionen im Team zu besetzen und das kommerzielle Wachstum des Unternehmens weiter voranzutreiben. Das 2021 gegründete Startup verfolgt die Mission, bezahlbare und emissionsfreie Regionalflüge zur täglichen Realität zu machen. Dazu entwickelt Vaeridion einen elektrischen Microliner, um bis 2030 ein entsprechendes Angebot in Europa machen zu können.

Ein weiterer bedeutende Meilenstein auf diesem Weg: Als weltweit erstes Unternehmen in der Allgemeinen Luftfahrt hat Vaeridion außerdem einen Pre-Application Contract (PAC) mit der europäischen Flugsicherheitsbehörde (EASA) abgeschlossen. In enger Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde verfolgt das Startup nun einen vordefinierten Zertifizierungsplan, im Vorfeld der Beantragung der Musterzulassung.

Vaeridion plant erste Testflüge 2027

Der patentierte Microliner-Prototyp des Unternehmens startet als Flugzeug mit neun Sitzen. Der Microliner verfügt über eine Reichweite von 400 km, hat bereits erste Funktions- und Validierungstests bestanden und soll 2027 zu ersten Testflügen abheben. Das Starrflügelflugzeug mit fortschrittlicher Batterie-Flügel-Integration und mehrmotoriger Einzelpropellerkonfiguration ist für maximale Sicherheit und Effizienz ausgelegt. Es ist leiser als herkömmliche Flugzeuge, sodass es sich gut für kleinere Flugplätze in unterversorgten Gebieten eignet. Das Angebot zielt im ersten Schritt auf Flüge für Geschäftsreisende ab, um danach auch in den generellen Reiseverkehr zu expandieren.

Vaeridion hat bereits erste Handelspartner in Dänemark (Copenhagen AirTaxi und Copenhagen Helicopter), Benelux (ASL Group) und Deutschland (Aero-Dienst) gewonnen. 2024 eröffnete das Startup zudem ein Forschungslabor für Batterien am Bosch Collaboration Campus und gründete eine niederländische Tochtergesellschaft. Diese erlaubt es dem Unternehmen, das Innovations-Ökosystem rund um die TU Delft zu nutzen und so die Kommerzialisierung zu beschleunigen.

Ivor van Dartel, Co-Founder und CEO von Vaeridion, sagt:

„Die neue Finanzierung wird unsere Entwicklung erheblich beschleunigen und den Weg für zertifizierungskonforme Testflüge, die 2027 starten sollen, ebnen, gefolgt von einem ersten kommerziellen Flug bis 2030. Mit dem Microliner adressieren wir sowohl den Bedarf an emissionsfreien Reisemöglichkeiten als auch die Nachfrage nach verbesserter regionaler Konnektivität. Unsere Partnerschaften und unsere marktorientierte Strategie unterstreichen unser Engagement, Kurzstreckenflüge in Europa nicht nur zu dekarbonisieren, sondern auch neue Standards für nachhaltige und energieeffiziente Luftfahrt zu setzen – zu einem wettbewerbsfähigen Preis.“

Daria Saharova, General Partner bei World Fund, kommentiert:

„Die Nachfrage im Luftverkehr wird sich bis 2040 voraussichtlich mehr als verdoppeln – daher müssen wir diesen Bereich dringend dekarbonisieren. Vaeridion verfügt über eine einzigartige Technologie, ein erstklassiges Team sowie die Unterstützung, um die Zukunft der Luftfahrt voranzutreiben. Ivor, Sebastian und das gesamte Team haben bereits das Marktinteresse an ihrem führenden Produkt bewiesen und wir freuen uns, sie bei der Skalierung zu unterstützen, um emissionsfreie Flüge für Kunden in ganz Europa zu realisieren.“

Und schließlich meint Herbert Mangesius, General Partner bei Vsquared Ventures:

„Die Tatsache, dass Vaeridion als erstes Unternehmen der Advanced Air Mobility überhaupt einen EASA-Pre-Application Contract gewinnen konnte, zeigt deutlich, dass sie auf dem bestmöglichen Weg zur Kommerzialisierung sind. Als Partner der ersten Stunde freuen wir uns darauf, weiter dabei zu sein und beobachten zu können, wie dieses Weltklasse-Team den Himmel der E-Luftfahrt erobern wird.“

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