Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr?
Philipp Thomaschewski, CEO von Fratch: Fratch ist eine KI-gestützte Plattform für das Freelancer- und Interim-Sourcing. Unser KI-Agent Fratch GPT automatisiert den gesamten Beschaffungsprozess und macht es für Unternehmen deutlich schneller, einfacher und günstiger, die besten externen Experten zu finden.
Der indirekte Einkauf leidet oft unter ineffizienten Prozessen, fehlender Transparenz und hohen Kosten. Fachabteilungen umgehen aus Unkenntnis oft den Einkaufsprozess und vergeben Aufträge intransparent, was zu schlechten Konditionen und Qualitätsproblemen führt. Fratch GPT optimiert diesen Prozess mit künstlicher Intelligenz, indem er als smarter Einkaufsassistent agiert, Bedarfe versteht und innerhalb von Sekunden die besten verfügbaren Freelancer oder Interim-Manager findet – inklusive automatisierter Verfügbarkeitsprüfung und Kostenkontrolle. Dadurch senken wir die Sourcinggebühren um bis zu 75 Prozent im Vergleich zu traditionellen Anbietern.
Automatisiertes Matching und Guided Buying
Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!
Philipp Thomaschewski: Es gibt Plattformen und klassische Recruiter, aber Fratch GPT geht einen völlig neuen Weg. Statt manueller Vermittlung oder komplizierter Prozesse setzt unsere KI auf automatisiertes Matching und Guided Buying. Fratch GPT nimmt Anfragen in natürlicher Sprache entgegen, stellt gezielte Rückfragen und liefert innerhalb von Sekunden eine Shortlist passender Freelancer – direkt im Browser oder MS Teams. Dabei reduziert unsere Lösung die Sourcinggebühren um bis zu 75 Prozent, da teure Vermittlungsgebühren entfallen und der Auswahlprozess vollständig automatisiert ist.
Zusätzlich sorgt Fratch für mehr Transparenz und effizientere Einkaufsprozesse, indem es Fachabteilungen intelligent durch den Beschaffungsprozess führt. Damit bietet Fratch eine schnellere, günstigere und smartere Alternative zu bestehenden Lösungen.
Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?
Philipp Thomaschewski: Die Idee für Fratch entstand aus meiner eigenen Erfahrung als Freelancer. Ich habe aus erster Hand erfahren, wie manuell und intransparent die Vermittlungsprozesse sind – was zu steigenden Kosten für Unternehmen und zu sinkenden Tagessätzen für Freelancer führt.
Mit meinem Hintergrund in digitalen Geschäftsmodellen und Automatisierung wollte ich eine Lösung schaffen, die den Sourcing-Prozess smarter, schneller und günstiger macht – mit Hilfe von KI. Relativ schnell kam dann mein Mitgründer und CTO Damian Sniatecki dazu, der als Freelancer ebenfalls die gleichen Erfahrungen gemacht hat.
Überzeugungsarbeit in vielen Unternehmen
Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?
Philipp Thomaschewski: Unsere größte Herausforderung war es, Einkäufer und Hiring Manager von einem völlig neuen, KI-gestützten Ansatz zu überzeugen. Viele Unternehmen sind an manuelle Prozesse und klassische Personalvermittler gewöhnt – und müssen erst erleben, wie viel schneller und günstiger es mit Fratch GPT geht.
Wir haben daher Pilotprojekte gestartet, um Unternehmen die Vorteile in der Praxis zu zeigen. Sobald sie sehen, dass unser KI-Agent innerhalb von Sekunden eine Shortlist passender Freelancer liefert, statt tagelang auf Vorschläge von Recruitern zu warten, gibt es kein Zurück mehr.
Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?
Philipp Thomaschewski: In einem Jahr: Fratch soll in Deutschland die führende Lösung für Freelancer- und Interim-Sourcing sein. Unternehmen sollen Fratch GPT als Standardlösung für ihre Einkaufsprozesse nutzen.
In fünf Jahren: Wir wollen Fratch als die europäische Lösung etabliert haben. So können deutsche Unternehmen aus einem noch größeren Fachkräftepool schöpfen, und wir können Freelancern sowie Interim-Managern spannende internationale Projekte anbieten.
„Bewusstes Risiko“
Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?
Philipp Thomaschewski: München ist ein starker Standort, besonders für B2B-Startups. Es gibt eine starke Vernetzung mit Konzernen und Mittelständlern sowie ein wachsendes Ökosystem für KI- und Procurement-Technologien. Die hohen Lebenshaltungskosten sind eine Herausforderung, aber für unser Geschäftsmodell – das sich an Unternehmen richtet – bietet die Nähe zu großen Firmen große Vorteile für Kooperationen und Wachstum.
Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?
Philipp Thomaschewski: Bewusstes Risiko – anders geht es beim Gründen wahrscheinlich nicht.