© SoreAlert

SoreAlert: Innovative Sensorlösung gegen Wundliegen

Das Münchner Startup SoreAlert entwickelt eine Methode, um dem weit verbreiteten Problem des Wundliegens entgegenzuwirken – ein Thema, das mehr als 1,7 Millionen Menschen in Deutschland betrifft. Mit seiner innovativen Sensorlösung zielt SoreAlert darauf ab, die Arbeit des Pflegepersonals zu erleichtern und gleichzeitig eine individuelle Unterstützung für die PatientInnen bereitzustellen. Das vierköpfige Gründungsteam, bestehend aus Lorenz Grünerbel, Agnes Bußmann, Ferdinand Heinrich und Julia Kriltz, bringt vielfältige Erfahrungen aus den Bereichen Medizintechnik, Ingenieurwesen, Betriebswirtschaftslehre, Künstliche Intelligenz und Unternehmensgründung zusammen, um diese Innovation in die Pflegebranche zu integrieren. Lorenz Grünerbel, Mitgründer und CEO, beantwortet unsere 7 Fragen.

Munich Startup: Was macht SoreAlert? Welches Problem löst Ihr?

Lorenz Grünerbel: SoreAlert entwickelt erstmals eine Methode zur personalisierten Dekubitusprophylaxe. Dekubitus, auch Wundliegen, sind Druckwunden, die bei bewegungseingeschränkten Personen entstehen können, wenn diese sich nicht im richtigen Moment bewegen oder durch Pflegende umgelagert werden. Das Problem heutzutage ist, dass der richtige Zeitpunkt zum Umlagern nicht bestimmt werden kann und somit über 400.000 Dekubitus jährlich in Deutschland entstehen. Das führt zu viel Leid bei PatientInnen und zu hohen Kosten für das Gesundheitssystem. Das Sensorpflaster von SoreAlert beobachtet kontinuierlich den Gewebezustand von RisikopatientInnen. Durch moderne Sensoren mit KI-Auswertung erkennt unsere Technik eine Dekubitusentstehung, bevor diese sichtbar wird. Somit lassen sich die Umlagerungsintervalle auf die Bedürfnisse der PatientInnen personalisieren und Wundentstehungen vermeiden.

Lorenz Grünerebel, Co-Founder und CEO bei SoreAlert.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Lorenz Grünerbel: Die bisher etablierten Prophylaxemethoden beruhen auf aufwendigen und zeitintensiven manuellen Untersuchungen durch das Pflegepersonal. Diese Abläufe orientieren sich an allgemeinen Routinen und sind nicht individuell auf die Bedürfnisse der PatientInnen abgestimmt. Genau hier setzen wir an.

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Lorenz Grünerbel: Wir haben unsere Technologie bereits in mehrjährigen Forschungsprojekten mit der TU München und dem Fraunhofer EMFT (= Fraunhofer-Institut für Elektronische Mikrosysteme und Festkörper-Technologien) entwickelt und getestet. Nun haben wir ein schlagkräftiges Team aufgebaut und sind entschlossen, den Forschungstransfer realisieren, um echten Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen.

Herausforderung: Finanzierung und Regulatorik

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Lorenz Grünerbel: Die Finanzierung und Regulatorik im Bereich Medizintechnik. Förderanträge brauchen sehr lange, bis man eine Antwort bekommt. Wir haben bereits Acceleratoren besucht, um Hilfe im komplexen regulierten Medizintechnikmarkt zu erhalten.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Lorenz Grünerbel: In einem Jahr möchten wir unseren Prototypen fertig entwickelt haben und in mehreren Einrichtungen testen.

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Lorenz Grünerbel: München bietet viel für Startups. Allerdings sind Programme mit dem Fokus auf Medizintechnik an anderen Standorten besser aufgestellt.

Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?

Lorenz Grünerbel: No risk, no fun!

weiterlesen ↓