Raphael Herkommer (links) und Johannes Rieger, die beiden Gründer von Gallerytalk.io
© Gallerytalk.io

Gallerytalk.io: Die digitale Galerie der Zukunft

Wie erschafft man eine digitale Galerie, die mehr ist als ein einfaches Online-Portfolio? Das Münchner Startup Gallerytalk.io bietet Kunstschaffenden eine immersive Plattform, die Sichtbarkeit, Community und Interaktion vereint. Co-Founder und CEO Raphael Herkommer gibt uns einen Blick hinter die Kulissen des Startups, das den Kunstmarkt neu denkt.

Munich Startup: Was macht Gallerytalk.io? Welches Problem löst Ihr?

Gallerytalk.io: Gallerytalk.io ist eine digitale Plattform, die KünstlerInnen eine eigene interaktive Galerie bietet. Viele KünstlerInnen kämpfen mit Sichtbarkeit, hohen Ausstellungskosten und fehlenden direkten Verkaufsmöglichkeiten. Klassische Galerien sind oft schwer zugänglich, und Social Media reicht nicht aus, um Kunst angemessen zu präsentieren.

Wir lösen dieses Problem, indem wir Kunstschaffenden eine immersive, individuell gestaltbare und einfach zugängliche Umgebung bieten, in der sie ihre Werke unabhängig präsentieren, mit BesucherInnen und SammlerInnen in Kontakt treten und digitale sowie physische Events veranstalten können.

Was unterscheidet Gallerytalk.io von anderen Plattformen?

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Gallerytalk.io: Digitale Galerien sind nicht neu, aber oft entweder technisch kompliziert, unpersönlich oder zu stark an den Kunstmarkt gebunden. Wir setzen auf eine intuitive, visuell ansprechende Plattform, die KünstlerInnen selbst gestalten können – ähnlich wie ein kuratierter Ausstellungsraum. Dazu bieten wir Community-Funktionen, Benefits wie Kuration und ermöglichen digitale Events, die über eine reine Online-Präsentation hinausgehen.

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Gallerytalk.io: Gallerytalk.io ist aus der Überzeugung entstanden, dass digitale Räume für KünstlerInnen weit mehr sein können als einfache Online-Portfolios. Wir haben selbst erlebt, wie schwer es ist, Sichtbarkeit in der Kunstwelt zu erlangen, wenn man nicht in klassischen Galerien vertreten ist. Außerdem fehlt das soziale Momentum. Kunst vermittelt sich am besten eingebettet in eine soziale, interaktive Erfahrung. Also haben wir eine Plattform gebaut, die digitale Präsentation mit Community und direkter Interaktion verbindet – und damit eine neue Form der Kunstvermittlung schafft.

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Gallerytalk.io: Eine große Herausforderung war es, digitale Kunstpräsentation so zu gestalten, dass sie sowohl für Kunstschaffende als auch für BetrachterInnen ansprechend ist. Die technische Umsetzung – etwa die Optimierung für verschiedene Geräte oder die Integration interaktiver Features – war komplex. Zudem ist der Aufbau einer aktiven Community entscheidend. Hier helfen uns gezielte Marketing- und Netzwerkstrategien.

Wachstum und Zukunftspläne

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Gallerytalk.io: Gallerytalk.io wächst kontinuierlich: Seit dem Launch im Oktober 2024 haben sich über 1.000 KünstlerInnen registriert. Mittlerweile wurden mehr als 10.000 Kunstwerke hochgeladen, und wir zählen mehrere Hundert BesucherInnen. Unser erstes physisches Event, eine Ausstellung „From Virtual to Reality“ mit fünf unserer KünstlerInnen in München im Januar 2025, war mit über 90 BesucherInnen ein großer Erfolg. Diese Kombination aus digitaler Präsenz und realen Events halten wir für ein Konzept, das einerseits neue Zugänge zum Kunstmarkt schafft und das Potenzial hat, den Markt selbst zu vergrößern.

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Gallerytalk.io: München hat eine lebendige Kunst- und Startup-Szene, aber die Kombination beider Welten ist noch ausbaufähig. Dank Unterstützern wie Kreativ München und Programmen wie dem Wavelab Incubator haben wir wertvolle Unterstützung und Netzwerkmöglichkeiten erhalten. Wir sehen großes Potenzial darin, Kunst-Tech-Startups in München stärker mit etablierten Kunstinstitutionen und Unternehmen zu vernetzen.

Strategie: Outsourcing vs. Inhouse

Munich Startup: Outsourcen oder selber machen?

Gallerytalk.io: Wir setzen auf eine Mischung: Die Kernentwicklung, also die Plattform selbst, machen wir inhouse. So behalten wir volle Kontrolle über das Produkt. Bestimmte Marketing- und PR-Maßnahmen outsourcen wir punktuell, um von ExpertInnenwissen zu profitieren. Für uns ist entscheidend, dass alles, was die NutzerInnen direkt betrifft – also die Galerieerfahrung – aus erster Hand kommt.

Copyright aller Bilder: Gallerytalk.io

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