Das Münchner Startup Energyminer setzt einen weiteren Meilenstein: Nach erfolgreicher Pilotierung im Auer Mühlbach in München erhält das Unternehmen jetzt die Genehmigung für ein neuartiges Schwarmkraftwerk im Lech bei Augsburg. Damit beginnt eine wissenschaftlich begleitete Testphase in einem bayerischen Fließgewässer in Kooperation mit Prof. Geist von der TU München.
Herzstück der Technologie ist der „Energyfish“, ein schwimmendes Mikro-Wasserkraftwerk, das vollständig ohne Staudämme oder bauliche Eingriffe auskommt. Stattdessen nutzt es die natürliche Strömung des Flusses zur Stromerzeugung – leise, wetterunabhängig und nahezu unsichtbar unter der Wasseroberfläche. Die Anlage lässt das Flussbiotop unberührt und gefährdet weder Fische noch die umliegende Landschaft.
Die Genehmigung der Stadt Augsburg erlaubt zunächst eine befristete, kontrollierte Installation von fünf Energyfish-Anlagen im Lech. Die Inbetriebnahme erfolgt allerdings erst, wenn erste positive Ergebnisse der Studie vorliegen. Dazu gibt es derzeit Untersuchungen der Pilotanlage in München. Ziel ist es, potenzielle Auswirkungen auf das Ökosystem frühzeitig zu erkennen und zu bewerten.
Energyminer legt von Beginn an großen Wert auf Transparenz, Umweltverträglichkeit und Dialog mit allen Beteiligten. Das Projekt will zeigen, wie erneuerbare Energien flussökologisch verantwortungsvoll nutzbar sind und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leisten. Das System erzeugt CO₂-freien Strom rund um die Uhr und gilt als grundlastfähig – ein entscheidender Vorteil gegenüber wetterabhängigen Technologien wie Windkraft oder Photovoltaik.
Ein Schwarm von bis zu 100 Energyfish-Anlagen könnte laut Energyminer bis zu 470 Haushalte kontinuierlich mit Strom versorgen. Neben der ökologischen Bauweise punktet die Lösung auch wirtschaftlich: Laut Unternehmen lassen sich die Investitionskosten gegenüber konventionellen Anlagen um bis zu 88 Prozent senken. Zudem dauert die Installation nur wenige Stunden bei einer Genehmigungsdauer von wenigen Monaten.