Die Deutsche Lufthansa AG (DLH) setzt auf die Legal AI-Plattform des Münchner Startups June, um Passagierklagen effizienter zu bearbeiten. Ziel ist eine vollständige Digitalisierung der Verfahren, um schnellere und qualitativ hochwertige Ergebnisse für KundInnen zu ermöglichen.
Mit der Implementierung der KI-gestützten Case Management & Automation Plattform reagiert die Lufthansa auf eine zentrale Herausforderung im internationalen Luftverkehr: Trotz hoher Effizienz unterliegt der Flugplan zahlreicher äußerer Einflüsse wie Wetter, Streiks oder Demonstrationen. Diese Faktoren führen regelmäßig zu Verspätungen und Flugausfällen. Da von einem Flug oft mehrere Hundert PassagierInnen betroffen sind, entsteht daraus eine erhebliche Anzahl an Klageverfahren.
Im Jahr 2022 und 2023 hat die Lufthansa laut Statista über 230 Milliarden Passagierkilometer verkauft und zählt damit zu den fünf größten Fluggesellschaften weltweit. Entsprechend hoch ist der Bedarf an rechtssicherer und schneller Bearbeitung von Kundenanliegen. Mit June wird nun ein datengetriebener, KI-basierter Ansatz verfolgt, um die Bearbeitung dieser Klagen zu beschleunigen und gleichzeitig Transparenz im Prozess zu schaffen.
Effiziente Automatisierung durch zentrale Plattform
Die Plattform von June digitalisiert alle relevanten Workflows rund um Passagierklagen. Post- und E-Mail-Dokumente werden automatisch erkannt, Fristen, Beteiligte und Falldaten extrahiert und ausgewertet. Zudem erstellt das System Schriftsätze und Berichte automatisch, wodurch manuelle Arbeit deutlich reduziert wird.
„Wir profitieren enorm von der Zusammenarbeit mit June und können mithilfe der KI-basierten Plattform eine große Menge an Klagen automatisiert und effizient bearbeiten. Dadurch sparen wir nicht nur Zeit und Kosten, sondern bieten auch unseren Kunden dank einer schnellen und komprimierten Klageabwicklung einen Mehrwert. Wir starten mit der Lufthansa Airlines in Deutschland. Aber das Projekt ist so aufgesetzt, dass ein Roll-out bei Tochterunternehmen oder für Klagefälle in anderen Ländern ohne großen zusätzlichen Aufwand erfolgen kann“,
sagt Sebastian Thies, Projektleiter der Implementierung bei der DLH.
Die Plattform stellt eine konsistente Datenbasis (Single Source of Truth) bereit, die eine 360-Grad-Sicht auf alle relevanten Informationen ermöglicht. Dadurch kann die Rechtsabteilung der Lufthansa den gesamten Prozess – vom Eingang der Klage bis zu deren Abschluss – zentral und KI-gestützt steuern.
„Neue Ideen und Möglichkeiten für eine weiterhin konstruktive Kooperation“
Auch June zeigt sich mit der bisherigen Zusammenarbeit zufrieden:
„Wir freuen uns über die positiven Effekte, die unsere KI-Plattform bei der DLH erzielt. Wir sind in der Lage, die Anwendung flexibel und innerhalb kürzester Zeit auch für andere Formen von Rechtsstreitigkeiten nutzbar zu machen. Daher arbeiten wir gemeinsam mit der DLH intensiv an neuen Ideen und Möglichkeiten für eine weiterhin konstruktive Kooperation zum gegenseitigen Nutzen“,
erklärt Björn Frommer, Co-Founder und CEO bei June.