Etablierte Unternehmen in Deutschland verfügen häufig über starke Produkte und umfassende Marktkenntnisse – doch es fehlt oft an Erfahrung mit innovativen Geschäftsmodellen und digitalen Technologien. Eine neue Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt, wie Unternehmen auf diese Herausforderung reagieren: 32 Prozent kooperieren mit Tech-Startups.
Dabei handelt es sich am häufigsten um lockere Kooperationen, etwa im Rahmen von Gründerwettbewerben. Elf Prozent der befragten Unternehmen entwickeln gemeinsam mit Startups neue Produkte oder Dienstleistungen. Drei Prozent beteiligen sich finanziell an jungen Tech-Firmen, zwei Prozent gründen eigene Startups aus dem Unternehmen heraus.
Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst betont:
„Es gibt einen einfachen Weg, die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft zu beschleunigen: mehr Zusammenarbeit zwischen Startups und etablierten Unternehmen. Insbesondere der für Deutschland immens wichtige Mittelstand würde davon profitieren. Zugleich stärken Kooperationen die Startups, verschaffen ihnen besseren Zugang zum Markt und machen Deutschland als Startup-Standort interessanter.“
Ein zentrales Ergebnis der Studie: Unternehmen, die bereits mit Startups zusammenarbeiten, zeigen sich fast ausnahmslos zufrieden. 46 Prozent geben an, die Erwartungen seien voll und ganz erfüllt worden. 47 Prozent sprechen von eher erfüllten Erwartungen, fünf Prozent berichten sogar von übertroffenen Erwartungen. Negative Erfahrungen äußerte praktisch kein Unternehmen.
Zusammenarbeit mit Startups bringt Vorteile – doch viele Unternehmen zögern
Dennoch bleiben viele Unternehmen zurückhaltend. Laut der Studie nennen 45 Prozent der nicht-kooperierenden Firmen fehlendes Budget als Hauptgrund. 44 Prozent beklagen mangelnde Kontakte, 42 Prozent fehlt es an einem konkreten Projekt. Zeitmangel geben 38 Prozent als Hürde an. Ein Viertel sieht keinen Mehrwert in der Zusammenarbeit, 28 Prozent betrachten Startups sogar als Konkurrenz.
Bitkom-Präsident Wintergerst sieht dennoch großes Potenzial:
„Die meisten Unternehmen würden von einem Austausch mit Startups profitieren. Der dafür notwendige Aufwand an Zeit und Geld ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens.“
Die repräsentative Umfrage wurde im Auftrag von Bitkom Research telefonisch unter 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten durchgeführt. Der Befragungszeitraum lag zwischen der zweiten und siebten Kalenderwoche 2025.