Das Münchner Startup Alfadocs hat eine erweiterte Series-A-Finanzierungsrunde über 3,7 Millionen Euro abgeschlossen. Neben den Bestandsinvestoren Bayern Kapital und BayBG beteiligen sich erstmals drei internationale Branchenexperten: Stefan Margolis, Kai Romberg und Sascha Pfeiffer. Die neuen Kapitalgeber bringen fundierte Erfahrung im Bereich Healthtech, Software-as-a-Service (SaaS) sowie internationale Skalierung ein und unterstützen Alfadocs künftig auch im Verwaltungsrat.
Die vor zehn Jahren gegründete SaaS-Plattform digitalisiert Verwaltungsprozesse in privaten Arzt- und Zahnarztpraxen. Zu den Kernfunktionen zählen Terminbuchung, Befunddokumentation, Leistungsabrechnung und Schnittstellen zu Röntgensystemen. Die cloudbasierte Lösung ist auf gängigen Endgeräten einsetzbar und erfüllt hohe Datenschutz- und Compliance-Anforderungen. Zu Alfadocs gehören mittlerweile über 60 Mitarbeitende an den Standorten München, Mailand und Turin.
Fokus auf italienischen Markt
Das neue Kapital soll insbesondere das Wachstum im italienischen Markt beschleunigen. Geplant ist unter anderem der Aufbau eines zusätzlichen Standortes in einer weiteren italienischen Großstadt. Darüber hinaus will das Unternehmen seine Plattform technologisch weiterentwickeln.
Konkret stehen KI-basierte Funktionen zur Automatisierung klinischer Abläufe sowie neue Tools zur sogenannten Patientenbefähigung im Mittelpunkt. PatientInnen sollen künftig mehr Kontrolle über ihre gesamte Behandlung – die sogenannte „patient journey“ – erhalten. Auch der Ausbau des App-Marktplatzes mit aktuell über 15 Anwendungen und die Erweiterung des technischen Teams sind Teil der Wachstumsstrategie.
Investorenseitig wird der Schritt positiv bewertet: Alfadocs verfüge über einen starken Produkt-Markt-Fit und adressiere zentrale Herausforderungen im digitalen Gesundheitswesen. Ziel sei es, bürokratische Prozesse zu vereinfachen, Fehler zu minimieren und die Zufriedenheit der PatientInnen zu steigern. Langfristig plant das Healthtech, seine führende Rolle in der privaten Gesundheitsversorgung zunächst in Italien auszubauen und mittelfristig international zu skalieren.