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Allo: Digitale Plattform für Gastronomie neu gedacht

Mit Allo digitalisieren Cancan Liu, Teodor Rupi und Benedikt von Lewinski lokale Restaurants – mit Fokus auf ethnische Gastronomie. In zwei Finanzierungsrunden haben die Gründer für ihr Startup bereits rund 6 Millionen Euro erfolgreich eingesammelt. Warum sie auf Inhouse-Entwicklung setzen und was Ausdauer mit Wachstum zu tun hat, lest Ihr hier im Interview.

Munich Startup: Was macht Allo? Welches Problem löst Ihr?

Cancan Liu: Lokale Restaurants in Deutschland und Europa werden von bestehenden Anbietern oft vernachlässigt. Besonders ethnische Restaurants bekommen nicht das Produkt und den Service, den sie verdienen. Genau deshalb haben wir Allo gegründet. Allo ist die All-in-One-Plattform für lokale Restaurants in Deutschland.

Unsere Software deckt alle Bereiche des Restaurantbetriebs ab – von der Bestellaufnahme bis zur Lieferung, von der Zahlungsabwicklung bis zum Küchenmanagement. Wir helfen GastronomInnen, ihre Abläufe zu optimieren, ihr Team zufrieden zu halten und ein großartiges Gästeerlebnis zu bieten. Unser Ziel: Gastronomie demokratisieren – mit leistungsstarken Tools zu einem fairen Preis.

Vom Studienfreund zur Allo-Plattform mit 60 Mitarbeitenden

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsgeschichte?

Cancan Liu: Teodor Rupi und ich sind seit über zehn Jahren befreundet – seit unserer Studienzeit. Uns verbindet die Leidenschaft, mit Technologie echte Probleme zu lösen. 2020 haben wir gesehen, wie sehr die Gastronomie in Deutschland mit der Digitalisierung zu kämpfen hatte. Manche Restaurants hingen in der Vergangenheit fest, andere waren überfordert von zu vielen, nicht vernetzten Tools. Uns war klar: Das geht besser.

So entstand die Idee zu Allo – mit der Vision, das Chaos durch eine Plattform zu ersetzen, die einfach funktioniert. 2022 kam Benedikt dazu, und gemeinsam haben wir etwas wirklich Besonderes aufgebaut. Der Name „Allo“ steht für „all in one“ – aber mit Fokus auf das Eine: ein Produkt, ein System, ein reibungsloses Erlebnis.

Heute sind wir ein Team von über 60 Menschen, die mehr als 18 Sprachen sprechen. Diese Vielfalt ist unsere Stärke – und spiegelt die multikulturellen Restaurants wider, die wir unterstützen.

Unser Interviewgeber, Allo-Gründer Cancan Liu

Kundennähe und Ausdauer statt Hype

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Cancan Liu: Gerade zu Beginn war es schwer, in München Fuß zu fassen. Viele chinesische Restaurants nutzten bereits Konkurrenzprodukte und wollten nicht wechseln. Nur wenige – wie Ledu in München – haben früh an uns geglaubt.

Aber wir haben nicht aufgegeben, sondern Fragen gestellt, gut zugehört und das gebaut, was die Restaurants wirklich brauchten. Funktionen wie Kassensystem, Scan-to-Order-Zahlung, Integration mit Lieferplattformen und Geschenkkarten kamen direkt aus diesen Gesprächen.

Mit der Zeit sprach sich das herum – und immer mehr Restaurants wechselten zu Allo. Diese Erfahrung hat uns gezeigt, wie wichtig Ausdauer ist – und Kundennähe.

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte? Könnt Ihr uns Zahlen und Fakten nennen?

Cancan Liu: Wir wachsen schnell. In den letzten 10 Monaten haben wir unsere Kundenbasis mehr als verfünffacht. Heute laufen über 1.000 Restaurants auf Allo, und unser Team ist auf über 60 Mitarbeitende angewachsen. Und das ist erst der Anfang.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Cancan Liu: In einem Jahr wollen wir die führende Plattform für lokale, ethnische Restaurants in Deutschland sein. Darauf liegt aktuell unser voller Fokus. In fünf Jahren sehen wir großes Potenzial international. Wir wollen Allo global skalieren – und RestaurantbetreiberInnen weltweit stärken.

München als Food- und Startup-Standort

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Cancan Liu: München ist ein großartiger Standort für uns. Die Startup-Szene ist stark und von echter Zusammenarbeit geprägt. Aus gastronomischer Sicht gehört München – und Bayern insgesamt – zu den Regionen mit der höchsten Restaurantdichte in Europa. Das macht die Stadt zum idealen Ausgangspunkt für unser Unternehmen.

Munich Startup: Outsourcen oder selber machen?

Cancan Liu: Wir glauben fest daran, inhouse zu entwickeln. Nur so behalten wir die volle Kontrolle über unser Produkt, können schneller innovieren, hohe Qualität sichern und bleiben nah an den Bedürfnissen unserer Kund:innen.

Was uns wirklich auszeichnet: Ein großer Teil unseres Teams kommt direkt aus der Gastronomie. Viele von uns haben in Küchen gearbeitet, Restaurants geleitet oder Serviceteams unterstützt. Diese Erfahrung prägt alles, was wir tun – vom Produktdesign bis zum Kundensupport.

Wir entwickeln nicht im luftleeren Raum – wir bauen Tools, die wir uns damals selbst gewünscht hätten. Das ist ein zentraler Grundsatz bei Allo – und daran halten wir fest.

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