Smartbax hat erfolgreich 4,7 Millionen Euro in seiner Pre-Series-A-Finanzierung eingesammelt. Angeführt wird die Runde von Bayern Kapital und Anobis Asset. Zudem beteiligen sich UnternehmerTUM Funding for Innovators sowie die Bestandsinvestoren High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF). Eine zweite Tranche für diese Finanzierungsrunde steht neuen Investoren weiterhin offen.
Das frische Geld fließt in die Weiterentwicklung der Wirkstoffpipeline, die auf neue Antibiotika abzielt. Smartbax entwickelt niedermolekulare Antibiotika mit innovativen Wirkmechanismen, um Resistenzen zu überwinden. Ein vielversprechender Wirkstoffkandidat nutzt einen neuen Angriffspunkt in der äußeren Membran bestimmter Bakterien. In der intravenösen Anwendung bestätigte sich die Wirksamkeit in vivo bereits – hinzu kommt eine breite Aktivität gegen multiresistente Bakterienstämme und eine niedrige Tendenz zur Resistenzentwicklung. Aktuell ist der Kandidat auf dem Weg in die präklinische Entwicklung.
Parallel treibt Smartbax eine Plattform für niedermolekulare Enzymaktivatoren voran. Diese stimulieren bakterielle Hydrolasen, wodurch sich Bakterien selbst abbauen. Der Ansatz unterscheidet sich deutlich von klassischen Antibiotika und bietet neue Möglichkeiten im Kampf gegen Resistenzen.
„Niedermolekulare Antibiotika bleiben eines der wirksamsten Werkzeuge im Kampf gegen die rapide wachsende Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen. Smartbax ist derzeit das einzige deutsche Biotech-Unternehmen, das sich ausschließlich der Entwicklung dieser entscheidenden Wirkstoffklasse widmet. Wir sind stolz darauf, komplementäre Ansätze voranzutreiben, sowohl mit einem klassischen Inhibitor gegen ein neuartiges Ziel als auch mit Enzymaktivatoren, die einen völlig neuen Wirkmechanismus im Bereich der Antibiotika nutzen“,
erklärt Robert Macsics, CEO von Smartbax, und ergänzt:
„Unsere Programme konzentrieren sich auf WHO-Prioritätserreger und zielen darauf ab, neue Behandlungsmöglichkeiten für kritisch kranke Patienten zu schaffen, die derzeit nur begrenzte Optionen haben. Wir freuen uns sehr über dieses starke Investorenkonsortium, das unser Engagement teilt und mit uns diese dringende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit angehen wird.“
Breites Investorenengagement für Smartbax
Auch die InvestorInnen erkennen großes Potenzial in dem Biotech. Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, meint:
„Die zunehmende Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika stellt das globale Gesundheitswesen vor enorme Belastungen. Smartbax begegnet diesem Problem mit gleich zwei neuartigen Wirkstoffansätzen, die in ihrem aktuellen Stadium bereits großes Potenzial zeigen. Zugleich eröffnet der Markt für neue Antibiotika ein hochattraktives Wachstumsfeld mit großen ökonomischen Chancen. Eine Beteiligung an Smartbax ist dabei nicht nur eine vielversprechende Investition in das lokale Biotech-Ökosystem und die Widerstandsfähigkeit unseres Gesundheitssystems. Das Investment stärkt auch die technologische Souveränität der europäischen Union bei Schlüsseltechnologien wie Biotechnologie entlang der STEP-Ziele.“
Martin Falk, Geschäftsführer von Anobis Asset, sagt:
„Antibiotikaresistenzen gehören zu den dringendsten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit, und es besteht ein klarer Bedarf an neuen Therapieansätzen. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr fast 10.000 Menschen direkt an Infektionen mit multiresistenten Bakterien; viele weitere müssen stationär behandelt werden und haben oft eine langwierige Genesung vor sich. Wir sind stolz darauf, ein Team zu unterstützen, das Lösungen entwickelt, die Patienten helfen und die öffentliche Gesundheit weltweit schützen könnten.“
Inga vom Holtz, Director Investments von UnternehmerTUM Funding for Innovators, fügt hinzu:
„Smartbax hat sich von der akademischen Forschung zu einem Biotech-Unternehmen mit klarer Fokussierung auf Antibiotika-Innovationen entwickelt. Wir freuen uns, diese Finanzierungsrunde zu begleiten und ein Team zu unterstützen, das sowohl klassische Inhibitoren als auch völlig neue antibakterielle Wirkmechanismen mit Enzymaktivatoren vorantreibt. Wir sind stolz darauf, dass diese Innovationen ihren Ursprung an der Technischen Universität München haben.“