Letzte Woche präsentierte Circus, eines der ersten Startups in Europa für KI-gesteuerte Koch- und Servierroboter, frisch zubereitete Bowls im Supermarkt. Die erste „Fresh & Smart“-Station eröffnete bei Rewe in Düsseldorf und bietet ab sofort frisch zubereitete Gerichte. Der autonome Roboter CA-1 stellt Robotik in den Dienst des Alltags – und der beginnt am Esstisch.
Doch es geht Circus nicht nur um kulinarische Automatisierung, sondern um Versorgung unter extremen Bedingungen. Das Unternehmen positioniert sich zunehmend als Deep-Tech-Player mit Fokus auf Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen. Das Münchner Startup überträgt also seine Erfahrung aus der zivilen Robotik in einen Bereich, der auf Effizienz und Zuverlässigkeit in Krisen und Konflikten angewiesen ist.
Nikolas Bullwinkel, Gründer und CEO von Circus, erklärt:
„Wir automatisieren nicht nur die Truppenverpflegung – wir definieren neu, wie kritische Missionen versorgt, unterstützt und aufrechterhalten werden.“
Servierroboter im Verteidigungseinsatz
Mit dem neuen System CA-M präsentiert Circus ein autonomes, KI-gestütztes Versorgungssystem, das Truppen in abgelegenen Gebieten oder mobilen Einsätzen versorgen kann.
Bullwinkel erläutert:
„Mit unseren autonomen, KI-gesteuerten Versorgungssystemen liefern wir zuverlässige Infrastruktur selbst unter extremen Bedingungen – von abgelegenen Basen bis zu mobilen Einsatzzentren.”
Der Schritt in den Verteidigungssektor ist kein Zufall. In den vergangenen Monaten sicherte sich Circus sechs neue Patente, die Schlüsseltechnologien im Bereich mobiler Robotik abdecken. Parallel erhielt das Unternehmen die Zulassung der NATO Support and Procurement Agency – ein Meilenstein, der den Zugang zu internationalen Beschaffungsprogrammen öffnet. Zudem baut das Unternehmen seine Präsenz in der Ukraine aus, um seine Systeme dort in realen Einsatzumgebungen zu testen und zu warten.
Damit etabliert sich das Startup als Dual-Use-Anbieter: ein Unternehmen, dessen Technologie sowohl im zivilen als auch im militärischen Kontext Anwendung findet.
München als idealer Standort für Deep-Tech und Defense
Dass Circus sein Headquarter Mitte des Jahres nach München verlegt hat, war weit mehr als ein organisatorischer Schritt – es war eine bewusste strategische Positionierung, sagt Bullwinkel:
„Mit dem Einzug von OpenAI, NVIDIA und anderen globalen Tech-Leadern wird München zu einem der wenigen Orte weltweit, an dem Spitzenforschung, Unternehmertum und exzellente Ingenieurskunst zusammenkommen.“
München gilt als einer der führenden europäischen Standorte für Robotik, Künstliche Intelligenz und Deep-Tech-Entwicklung. Forschungseinrichtungen, Industriepartner und Investoren bilden die Schnittstelle, an denen Unternehmen wie Circus wachsen können.
Als Neuzugang in der Münchner Startup-Szene will Circus diese Dynamik nutzen und zugleich selbst Impulse setzen. Die geplante Produktionslinie für den CA-M soll bis 2026 anlaufen und Kapazitäten für bis zu 10.000 Einheiten jährlich schaffen. München wird damit nicht nur zur Schaltzentrale, sondern auch zum Symbol für die Verbindung von ziviler Innovation und sicherheitsrelevanter Technologie.