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Finanzierung erwünscht! Bitkom-Umfrage zum Kapitalbedarf von Startups

In einer aktuellen Bitkom-Umfrage gibt nur jedes dritte Startup an, für die nächsten 24 Monate ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Für alle anderen Startups gilt: Frisches Kapital erwünscht! Doch Finanzierungsrunden können zeit- und arbeitsintensiv sein – und damit zur Hürde für viele Startups werden.

Ohne Moos nichts los! Auch nicht – oder erst recht nicht – bei Startups. Das belegt  eine aktuelle Bitkom-Umfrage, bei der 143 Gründer von IT- und Internet-Startups in Deutschland befragt wurde. Hier die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage:

  • Nur jeder dritte Gründer hat in den kommenden zwei Jahren keinen Finanzierungsbedarf – alle anderen Startups benötigen in diesem Zeitraum im Durchschnitt 2,4 Millionen Euro frisches Kapital. Der Finanzierungsbedarf steigt dabei  mit der Größe des Startups. Bei Startups mit nur ein bis drei Mitarbeitern liegt der Bedarf bei rund 640.000 Euro, bei denen mit vier bis neun Mitarbeitern sind es 1,7 Millionen Euro, bei 10 bis 19 Mitarbeitern sind es 3,1 Millionen Euro und bei Startups ab 20 Mitarbeitern steigt die notwendige Finanzierung sogar auf 4,7 Millionen Euro.
  • Jeder zweite Gründer (55 Prozent) empfindet  eine schwierige Finanzierung als größtes Hemmnis für Startups in Deutschland. Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp meint dazu:

„Auch wenn sich die Finanzierungssituation für Tech-Startups in Deutschland in den letzten Jahren verbessert hat, ist fehlendes Kapital nach wie vor die größte Hürde, um Teams aus Deutschland international erfolgreich zu machen. Aus Sicht der Startups dauert es zudem zu lange, bis Finanzierungsrunden abgeschlossen sind.“

Denn durchschnittlich dauerte eine Finanzierungsrunde bei den befragten Startups mit einem Business Angel fünf Monate, mit Venture-Capital-Investoren sogar sieben Monate.

  • Hemmnisse hin oder her: Jeder dritte Gründer kann sich einen Börsengang vorstellen. Während sich vor einem Jahr nur jedes vierte Startup (28 Prozent) positiv zum Abenteuer „Börse“ geäußert hat, erwägt bei der aktuellen Umfrage jedes dritte Startup (37 Prozent) diesen Schritt.

Öffentliche Fördermittel sind wichtig

Was die Bitkom-Studie weiter verdeutlicht: Öffentliche Gelder sind wichtig! So hat jedes dritte Startup (36 Prozent) aktuell oder in der Vergangenheit staatliche Fördermittel von Bundesländern, dem Bund oder der EU erhalten.

„Die Politik hat mit dem EXIST-Programm, dem INVEST-Zuschuss oder dem High-Tech Gründerfonds eine ganze Reihe von Instrumenten geschaffen, um die Finanzierungssituation von Startups insbesondere in der frühen Phase zu verbessern“

so Veltkamp.  Der geplante Tech Growth Fund des Bundesfinanzministeriums mit einem Volumen von 10 Milliarden Euro könnte hier noch weiter zur Förderung von Startups beitragen.