Es ist ein altbekanntes Thema: Der Startup-Szene mangelt es an Gründerinnen. Gerade im Tech-Bereich. Wie eine internationale Studie von Dell nun zeigt, gibt es allerdings Standorte, die weiblichen Entrepreneuren bessere Rahmenbedingungen bieten als andere. Und siehe da: Aus Deutschland in den Top-50 vertreten ist lediglich München, der Frauenmagnet unter den deutschen Städten sozusagen.
Genauer gesagt landete die bayerische Landeshauptstadt im Ranking auf dem elften Platz. Ganz vorne liegen New York, die Bay Area um San Francisco und London. Durchgeführt wurde die Untersuchung von einem internationalen Forscherteam. Dieses nahm Städte weltweit dahingehend unter die Lupe, wie gut sie darin sind, Frauen beim Aufbau einer erfolgreichen Firma zu unterstützen.
Die untersuchten Städte wurden insgesamt an fünf Kriterien gemessen, die als ausschlaggebend für den Erfolg von Unternehmensgründungen eingeordnet wurden: Märkte, Talent, Kapital, Kultur und zu guter Letzt Technologie. Zudem wurde noch beachtet, wie hoch der Anteil von Startups ist, die unter weiblicher Führung stehen.
Warum schneidet nun München so gut im Ranking ab?
Da wäre zunächst natürlich die hervorragende wirtschaftliche Lage, in der sich die bayerische Metropole befindet. Neben dieser Tatsache finden Gründer hier zudem zahlreiche Anlaufstellen, wenn es um Beratungsfragen geht. Ein Beispiel hierfür ist die Gemeinschaftsinitiative der Stadt München und der IHK, das Münchner Existenzgründungsbüro (MEB). Hier werden regelmäßig kostenlose Informationsveranstaltungen angeboten, aber auch individuelle Beratungstermine helfen beim Start in die Selbstständigkeit.
Neben diesem Angebot gibt es zusätzlich Programme wie Guide, die sich explizit an Frauen richten und so dem weiblichen Gründertum einen Schub verleihen wollen. Dort finden Gründerinnen nicht nur eine Anlaufstelle vor, wenn es um allgemeine Fragen geht, sondern können außerdem von einem günstigen Seminarangebot profitieren. Eine weitere wichtige Aufgabe von Guide ist die Vernetzung von Gründerinnen, um einen regen Austausch in der Szene der Unternehmerinnen zu fördern.
Dass es in München bereits viele Vorzeige-Gründerinnen gibt, die als Vorbilder für andere Frauen fungieren können, lässt sich regelmäßig auf der Karrieremesse für Frauen herCareer beobachten. Vertreterinnen der Münchner Startup-Szene wie Innosabi-Mitgründerin Catharina von Delden gehen als gute Beispiele voran und zeigen der noch männerdominierten Startup-Landschaft, dass Frauen mindestens genauso gut unternehmerisch tätig sein können wie das vermeintlich starke Geschlecht.
Es gibt noch viel zu tun
Neben all den positiven Aspekten stimmt die Studie auch kritische Töne an: So sei es für Frauen heutzutage noch immer wesentlich schwerer, Risikokapital an Land zu ziehen als für Männer. Venture Capital erhalten demnach lediglich drei Prozent der Gründerinnen und auch bei der Vergabe von Krediten liegt eine ungleiche Verteilung vor.