©WelcomeRide/SasciaWegner

WelcomeRide – Integration über gemeinsames Autofahren

Vier Münchner Jungunternehmen überlegten, wie sie sich dem Thema Integration von Flüchtlingen annehmen sollen. Und kamen auf eine einfache Lösung: Das Projekt „WelcomeRide“ vernetzt Autofahrer und Flüchtlinge über eine WebApp.

Frisch Anfang November gestartet, können nun Autofahrer auf WelcomeRide Fahrten anbieten und Menschen, die neu in Deutschland sind, finden damit eine Freifahrt auf dem sonst komplizierten Weg in die Stadt, zu Events oder zum Sport. Die vier Unternehmen SHÄRE mobility innovation, das Softwareunternehmen JustRocket, die PR-Agentur Startup Communication und das Designstudio Daumenkino arbeiten ehrenamtlich an diesem Projekt.

 Neuankömmlinge und Alteingesessene – gemeinsam vorwärts

Unter dem Motto ‚Gemeinsam vorwärts‘ möchte das Sozialprojekt  Flüchtlingen die Möglichkeit geben, in ihren deutschen Zielorten mobil zu sein – bei Fahrten zum Amt, zum Fußballtraining oder zu Veranstaltungen.

WelcomeRide App
So funktioniert das WelcomeRide-Prinzip für Fahrer: Einfach die  Fahrt mit Angabe von Start und Ziel anlegen, Mitfahrer auswählen, Treffpunkt vereinbaren und los geht die Reise. © WelcomeRide/Sascia Wegner

Denn Menschen, die in Deutschland ankommen, werden häufig in Einrichtungen untergebracht, die keine direkte Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel haben. Und wenn doch, haben sie kein langfristig gültiges Ticket. WelcomeRide soll dieses Problem lösen und Fahrer und Mitfahrer einfach in Kontakt bringen.

„Das Herzstück des WelcomeRide-Projekts ist der Gedanke, dass in Deutschland lebende Menschen die Möglichkeit haben, Neuankömmlingen zu helfen und damit die Integration und das Miteinander zu fördern. Denn auf der Fahrt entstehen Begegnungen, Geschichten und vielleicht sogar Freundschaften,“

so Mátyás Albert Nagy, Initiator des Projekts.

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So funktioniert die WelcomeRide-App für Flüchtlinge: Der Mitfahrer gibt sein Ziel an oder wählt eine eingestellte Fahrt aus. Auf der Fahrt sollen das Miteinander und die Integration gefördert werden. © WelcomeRide/Sascia Wegner

 

Einfach helfen: Wie genau kam es zur Idee?

Wie kann man helfen, wenn man keine Zeit für ehrenamtliches Engagement hat? Das war die Ausgangsfrage. Die vier Startups beantworteten das so: Man hilft auf dem Weg zur Arbeit, zum Supermarkt oder zur Yoga-Stunde – einfach, indem man nicht alleine fährt, sondern noch ein, zwei Leute mitnimmt. Fahrer legen zum Beispiel die tägliche Fahrt zur Arbeit als WelcomeRide-Fahrt an. Das ist die Idee, die hinter dem Projekt steckt.

  „Wir haben selber viele Termine, zu denen man mit dem eigenen Auto fährt. Eine WelcomeRide Fahrt ist in einer Minute angelegt. Damit geht Helfen ganz einfach und schnell,“

so David Baus von Shäre.

Damit das Projekt auch bei der Zielgruppe bekannt wird, stehen die Ideengeber im engen Austausch mit Flüchtlingsunterkünften, gehen über Social Media auf die neu in Deutschland Angekommenen zu und planen für Frühjahr 2017 eine Veranstaltung, auf der registrierte Fahrer Neuankömmlingen ihre Lieblingsplätze in München zeigen.

Die fünf Ideengeber:

Carina Wilhelm von Startup Communication freut sich über Mitmacher:

„WelcomeRide ist ein ehrenamtliches Projekt, in dem jedes Startup seine Kompetenz einbringt. Wir sind auch kein geschlossener Kreis, sondern offen für jedes Startup und jeden Partner, der sich beteiligen möchte!“

Es sind also  nicht nur Testfahrer und Mitfahrer angesprochen. Auch weitere Mitmacher sind herzlich eingeladen, sich ehrenamtlich einzubringen und das soziale Projekt weiter voranzutreiben.