Eben mal dem Vermieter einen Gefallen getan und im nächsten Schritt ein Startup gegründet. Wie es dazu kam, hat uns Five S Gründer Sebastian verraten. Er hat eine ganz besondere Software zur Personalplanung entwickelt.
1. Wer bist Du und was machst Du? Stell Dich und Dein Produkt bitte kurz vor!
Servus, mein Name ist Sebastian Schwarz. Ich bin 32 und habe einen Master in Security Engineering und Software Design.
Die Idee zu meinem Produkt entstand, als mich mein ehemaliger Vermieter fragte: „Du kennst Dich doch mit Software aus, kannst Du mal was für unsere Schichtplaner machen?“. Mein Vermieter ist der Geschäftsführer der Firma „Madinger Industry Services“ und stand vor dem Problem, dass er seine Personalplanung gerne vernetzen würde, aber in den Produktionshallen kein Internet zur Verfügung steht.
Ich entwickelte also eine Software zur Personalplanung, die sich selbst vernetzt und dabei alle Daten Ende-zu-Ende verschlüsselt im Unternehmen synchronisiert.
Aus diesem Projekt heraus entstand dann „Five S“.
2. Aber das gibt’s doch schon längst!
Natürlich gibt es bereits Lösungen, die ähnliche Funktionen mit sich bringen. Diese sind allerdings meist mit immensen Lizenzkosten und infrastrukturellem Overhead verbunden (z. B. SAP). Damit sind sie für kleine und mittelständische Unternehmen oft nicht rentabel.
Ich biete meine Software für Unternehmen, die damit maximal 30 Mitarbeiter verwalten wollen, sogar kostenlos an.
3. Was war Deine bisher größte Herausforderung?
Meine größte Herausforderung war und ist das Marketing und die Kundenakquise. Personalplanung ist leider wenig „fancy“ und da wir absichtlich keine Cloudlösung anbieten, „skaliert“ die Software schlecht, wie Frank Thelen sagen würde. Daher bin ich aktuell auf der Suche nach einem Partner, der diesen Bereich im Unternehmen übernehmen möchte.
4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?
Mein unternehmerisches Vorbild ist der Jimdo-Gründer Matthias Henze. Er hat sein Unternehmen mit wenig Kapital im Bootstrappingverfahren aufgebaut. Das bedeutet, dass alle Gewinne wieder in das Unternehmen zurückfließen und kein Fremdkapital für das Wachstum verwendet wird. Daher stehe ich mit meinem Unternehmen noch am Anfang. Ich habe bereits erste Kunden, aber es ist noch ein weiter Weg zum durchschlagenden Erfolg.
Mit Bootstrapping zum Erfolg
5. Was bedeutet München für Dich?
München ist Heimat. Ich lebe bereits seit vielen Jahren hier und kann mir nicht vorstellen, dieser Stadt jemals den Rücken zu kehren. Unternehmerisch betrachtet ist München natürlich auch ein Vorzeigestandort, an dem einem alle Möglichkeiten offenstehen.
6. Wie wird Dein Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?
Der Vorteil am Bootstrappingverfahren ist, dass selbst bei einem Scheitern nur das bereits verdiente Kapital verbrannt ist. Die Epic Fail Night wird es also auf jeden Fall nicht. Ein Unicornunternehmen mit einer Software zur Personalplanung zu schaffen ist allerdings ebenfalls ein sportlicher Ansatz. Die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen.
7. Steckerlfisch oder Schweinshaxe?
Definitiv Schweinshaxe. Die muss maximal knusprig sein, gekochte Schweinshaxe geht gar nicht!