Bei VoltStorage handelt es sich, wenn man so will, um ein „typisches“ Münchner Startup. Das Team setzt sich aus ehemaligen TUM-Studenten zusammen, deren Ziel es ist, den sichersten und wirtschaftlichsten Stromspeicher für private Haushalte mit Solaranlagen zu bauen, sprich: Solarenergie soll rund um die Uhr nutzbar und zudem noch erschwinglich sein.
Michael Peither Mitgründer von VoltStorage ist während seines Studiums auf ein Problem aufmerksam geworden: Stromspeicher im Bereich Solarenergie sind teuer, sehr teuer sogar. An dieser mangelnden Wirtschaftlichkeit wollte er etwas ändern und vertiefte seine Rercherche. Dafür nahm er sich ein Urlaubssemester und führte im Keller der Eltern Experimente durch. So entstand der erste Prototyp. Um ihn herum formierte sich im Zuge gemeinsamer Interessen das Kernteam von VoltStorage. Michael ist Elektrotechniker und Wirtschaftsingenieur, Jakob Bitner Betriebswirt und Felix Kiefl Maschinenbauingenieur und Elektrotechniker. Eine gute Mischung also, die das Münchner Gründertrio vorzuweisen hat.
Günstiger, praktischer, sicherer!
Was unterscheidet das junge Startup und ihre Technologie nun von den Konkurrenten am Markt?
„Nahezu alle Herrsteller von solchen Batterien fokussieren sich auf die Lithium-Ionen-Technologie. Dieser Batterietyp ist entflammbar und verliert mit der Zeit an Leistung und Kapazität. Ein Effekt der jedem vom Smartphone bekannt sein dürfte,“
sagt Mitgründer Jakob. Und weiter:
„Unser Produkt, der VoltStorage, basiert auf der Vanadium-Redox-Flow-Technologie und ist nicht entflammbar, da der Elektrolyt zu 80% aus Wasser besteht und kann praktisch unendlich oft be- und entladen werden, ohne Leistung oder Kapazität zu verlieren.“
Dieser Batterietyp sei bis dato nur in Großanwendungen, ungefähr in Schiffscontainergröße, zum Einsatz gekommen und wurde bisher immer per Hand zusammengebaut. VoltStorage konnten die Batterie auf die Größe eines kleinen Kühlschranks minimieren und laut eigener Aussage die Kosten durch neue und günstigere Materialien sowie einen standardisierten Produktionsprozess deutlich senken.
Im Moment ist das Jungunternehmen aus der Landeshauptstadt damit beschäftigt, ein starkes Team vor Ort aufzubauen und mit der Vorserie ihrer Batterie in Produktion zu gehen. Von September 2016 bis Januar 2017 wurde die Entwicklung in China weiter vorangetrieben. Zudem konnten sich die Gründer zum Jahreswechsel eine wichtige Finanzierung sichern.
Warum München?
Da Michael und seine Mitgründer an der TUM studiert haben und somit schon seit längerem mit der Stadt an sich, aber auch mit den Gründungszentren der beiden großen Münchner Universitäten verbandelt sind, gab es für sie keine andere Option bei der Standortwahl.
„Außerdem bietet München einen bunten Haufen hoch interessanter Persönlichkeiten, aka Mitarbeiter. Ganz zu schweigen von den vielen Technologieunternehmen in und um München. Dieses geballte Know-how ist sonst schwer zu finden. Die Entscheidung, hier unseren Firmensitz zu gründen, fiel daher nicht schwer.“
Vor der Zukunft hat das VoltStorage-Team jedenfalls keine Angst. Im Gegenteil:
„Die Energiebranche steht vor fundamentalen Veränderungen. Die großen Energieversorger straucheln und irgendwer muss ja schließlich in Zukunft das Geld verdienen.“