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Waschmaschinen-Sharing ohne Frust – 7 Fragen an… WeWash!

Wer jemals in einem Studentenwohnheim gelebt hat und nicht einer von diesen „Ich lade meine dreckige Wäsche am Wochenende bei Mama ab“-Typen war, ist wahrscheinlich sehr gut mit dem Prinzip der Gemeinschaftswaschküche vertraut: Auf 50 Parteien kommen zwei Waschmaschinen und wer regelmäßig saubere Wäsche haben möchte, der muss sich rechtzeitig in einen streng getakteten Waschplan eintragen. Infolgedessen hortet man bei jeder Gelegenheit mühsam 50-Cent-Stücke wie Goldmünzen und hütet diesen Schatz bis zum heiß ersehnten Waschtermin. Und das, um dann feststellen zu müssen, dass der heilige Waschplan einem anderen Hausbewohner ziemlich schnurz war und die reservierten Maschinen sich bereits in  Benutzung befinden. Frustriert schleppt man seine Wäsche wieder die drei Stockwerke hoch in seine Legehennenbatterie und hofft auf eine baldige neue Chance. Dass Waschmaschinen-Sharing aber  auch anders aussehen kann, das beweist das Münchner Startup WeWash.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Produkt  bitte kurz vor! 

Wir sind Philip, Rafael und Kay-Uwe und sind die Gründer von WeWash. Als Kollegen bei der BSH Hausgeräte GmbH haben wir uns beruflich intensiv mit dem Thema Wäschewaschen befasst. Für uns privat hat sich der Sharing-Ansatz mittlerweile fest in unserem Alltag etabliert. Wir alle haben schon Autos, Fahrräder, Motorroller oder unsere Wohnungen geteilt. Bei der Gründung von WeWash haben wir uns die Frage gestellt, warum es noch keinen zeitgemäßen Ansatz zum Teilen von Waschmaschinen gibt. Denn die heutigen Systeme mit Münz- oder Waschmarkenbezahlung sind sehr unkomfortabel für den Nutzer und mit vielen Frustrationen verbunden.

Schluss mit Waschmarken & Co.

Wir alle kennen Waschsalons in den Städten, aber auch in Wohnhäusern, Altersheimen oder Hotels existieren immer mehr Gemeinschaftswaschräume. WeWash digitalisiert diese und verfolgt das Ziel, sie nutzerfreundlicher zu gestalten. Mit einer Kombination aus Soft- und Hardware wird nicht nur der Münzzähler ersetzt, sondern auch der Waschprozess kann über Smartphone und Telefon verfolgt werden. Die lästige Bargeldsuche oder der Kauf von Waschmarken sowie unnötige Wege in den Waschkeller sind damit Schnee von gestern.

WeWash Präsentation im WERK1
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Auf Seite der Anbieter entfallen Prozesse wie der Verkauf von Waschmarken, das Entleeren der Münzzähler, die Dokumentation der Bargeldeinnahmen und Bankbesuche für die Einzahlung des Kleingelds. Mit WeWash sparen sich Aufsteller von Gemeinschaftswaschmaschinen und -trocknern Zeit und Geld.

WeWash macht das Leben von allen Beteiligten einfacher!

„Wir sind früh dran!“

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Natürlich gibt es seit jeher Waschsalons und größere Anlagen in Hotels oder Studentenwohnheimen, bisher waren sie jedoch alles andere als nutzerfreundlich und smart. Mit unserer Lösung können bestehende Gemeinschaftswaschmaschinen und -trockner digitalisiert werden und so allen Beteiligten viel Zeit gespart und Frustrationen erspart werden. Mit WeWash machen wir das Teilen von Waschmaschinen und Trocknern attraktiv.

3. Was sind die  Hauptzutaten für Euer Erfolgsrezept?

Wir sind früh dran! Ein digitales Sharing-Prinzip für bestehende Waschmaschinen und Trockner ist ein Modell, das vor uns noch niemand erprobt hat. Auf der Seite des Produkts ist es ohne Frage die Einfachheit in der Bedienung, sowohl für Anbieter als auch für Endnutzer. Anbieter werden ihre bewährten Systeme nur dann austauschen, wenn damit kein besonderer Aufwand verbunden ist. Auf Seiten der Endnutzer mussten wir bedenken, dass unsere Zielgruppe bei weitem nicht nur aus Digital Natives besteht. Aus diesem Grund ist WeWash nicht nur über das Smartphone anwendbar, sondern auch über das Festnetztelefon lassen sich Waschvorgänge buchen. Last but not least ist unser Team unser wichtigstes Asset. Für WeWash braucht es Pioniere, die den Markt verändern und Nutzern ein neues Wascherlebnis ermöglichen wollen.

München hat eine tolle IoT-Szene

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Die Resonanz vom Markt ist sehr gut: Wir bekommen viele Anrufe von Interessenten. Die ersten Installationen haben wir erfolgreich hinter uns und das Feedback von Aufstellern und Nutzern ist sehr positiv. In den nächsten Monaten werden wir deutschlandweit weitere Installationen vornehmen und vielen Leuten das Leben im Bereich Waschen einfacher machen.

5. Was bedeutet München für Euch? 

München ist unsere Homebase. Mit der lokalen Wohnungsknappheit und den Problemen, alle wichtigen Hausgeräte in die Wohnung zu bekommen, hat alles angefangen.  Die Idee entstand  beim Feierabendbier in einem — wie sollte es anders sein — Biergarten: Philip und Rafael hatten durch eigene Erfahrungen und Herausforderungen beim Wäschewaschen die Idee zum smarten Teilen von Geräten. München bietet zudem gerade im Bereich IoT ein tolle Szene in der man sich schnell vernetzen und Erfahrungen austauschen kann. Zu guter Letzt ist mit der BSH Hausgeräte GmbH unsere Mutter in München ansässig. Wir alle leben entsprechend schon seit Jahren in der schönsten Stadt der Welt.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Zwei Extreme. Irgendwo dazwischen werden wir landen, hoffentlich näher am Unicorn. Wir setzen dabei voll auf den Wandel im Kopf der Nutzer und Anbieter. Sharing wird in allen Bereichen unseres Alltags immer selbstverständlicher. Wenn wir genau so schnell wachsen können, wie sich dieser Wandel in den Köpfen von Konsumenten vollzieht, dann können wir das Unicorn am Horizont vielleicht sehen.

7. Wandern oder Biergarten?

Biergarten – da kommen uns die besten Ideen.