„Immer nur schneller, höher, weiter funktioniert nicht“ – 7 Fragen an… SummFit!

Das Münchner Startup SummFit ist eine sportwissenschaftlich fundierte Fitness-App mit einem systematisierten digitalen Personal Trainer. Der digitale Trainer geht individuell auf den Nutzer ein und strukturiert den Trainingsplan so, dass das Training auf Leistungsniveau und  Bedürfnisse angepasst ist. Das Trainingsprogramm des Münchner Startups zeichnet sich neben dem hohen Individualisierungsgrad des Coaches auch durch rund 500 verschiedene Übungen und mehr als 600 Workouts aus. Die abwechslungsreichen  Trainingsinhalte sollen den User auch langfristig motivieren und so die Fitness kontinuierlich, ganzheitlich und nachhaltig verbessern. Gründer Gregor hat sich unseren 7 Fragen gestellt.

Gründer Gregor Hackfort
  1. Wer seid ihr und was macht ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Ich bin Dr. Gregor Hackfort (29) und habe zusammen mit meinem Mitgründer Dr. Peter Dornbusch (Informatiker, CDTM)  die Summfit GmbH gegründet und die SummFit App entwickelt.

Sport und Fitness begleiten mich durch mein bisheriges Leben. Nach meiner Zeit als Leistungssportler habe ich an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt BWL studiert und anschließend in einem E-Commerce Startup im Bereich Business Development Erfahrungen im Management und Startup-Umfeld gesammelt. In meinem Dissertationsprojekt ging es u.a. um neuartige  Fitnesstests für Offiziere.

Nachdem ich der Meinung war, dass es speziell im Segment der Bodyweight und Fitness-Apps deutliche Verbesserungspotenziale besonders im Hinblick auf inhaltliche Aspekte gibt, habe ich hierzu angefangen Konzepte und Pläne zu entwickeln. Parallel lernte ich Peter kennen, der Gründer und GF der Fireflow GmbH ist und mit seinem Team bereits vielseitige Erfahrungen in der Entwicklung von Apps hat. Peter ist promovierter Informatiker vom CDTM in München und äußerst sportbegeistert. Nach einigen Meetings war es relativ schnell klar, dass wir das Projekt SummFit zusammen angehen wollen.

Nicht immer nur schneller, höher, weiter

Wir teilen die Überzeugung, dass die meisten einschlägigen Fitness-Apps ihre User sehr einseitig trainieren und zum Teil auch stark überfordern. Einhergehend mit dem übergeordneten Versprechen der schnellen Körpertransformation sind die meisten Apps wenig gesundheitsorientiert. Immer nur schneller, höher, weiter funktioniert auf Dauer nicht. Abwechslung, eine gesunde Trainingsprogression und eine ganzheitliche Sicht- und Herangehensweise, bei der auch mentale Aspekte wie die Motivation und Compliance berücksichtigt werden, sind hier essenziell wichtig. Effizienz und Nachhaltigkeit ist dabei kein Widerspruch.

Wir wollen mit unserem Trainingsprogramm jeden da abholen, wo er gerade steht. Die Frau, die nach der Schwangerschaft wieder langsam anfangen möchte, Sport zu treiben, genauso wie der langjährige topfitte Crossfit-Athlet, der sich noch steigern will. Unsere Prämisse heißt „Challenging but Manageable“.

Trainingsalgorithmus für individuelles Training

Neben der Vielzahl an Übungen für verschiedene Fitness- und Leistungsniveaus kommt hinzu, dass wir einen einzigartigen Trainingsalgorithmus entwickelt haben, der auf Grundlage von subjektiven und objektiven Parametern, der Tagesform des Users, vergangener Trainingseinheiten und der Verfügbarkeit an Equipment, Platz und unter Berücksichtigung von Lärmaspekten das Workout optimal auf den User anpasst. Wie ein digitaler Personal Fitnesstrainer.

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Fitness-Apps gibt es tatsächlich – salopp formuliert – zu Tausenden. Aber meines Wissens nach gibt es keine App in dem Segment Ganzkörper-Training, die

  • einen dezidiert (sport-)wissenschaftlich fundierten Ansatz verfolgt,
  • für eine Vielzahl an Leistungsstufen sowie für beide Geschlechter in gleichem Maße geeignet ist,
  • so abwechslungsreich ist und so differenziert auf den User eingeht,
  • zusätzlich die jeweilige Tagesform und Equipment-Verfügbarkeit, sowie Platz und auch Lärmaspekte im Trainingsplan berücksichtigt,
  • sowohl Übungen nach Zeit als auch Übungen zu Wiederholungen beinhaltet und
  • eine so große Auswahl an Workouts, Challenges und Exercises umfasst.

„Wir haben noch viel vor“

Ich denke, die Alleinstellungsmerkmale von SummFit sind nicht nur in unserem Konzept und den inhaltlichen Aspekten zu sehen, sondern auch unser Design und unsere UX sprechen für ein qualitativ hochwertiges Produkt. Wir stehen erst am Anfang und haben noch viel vor. Eine Fitness-App, bei der man nur auf Start drücken muss, um fitter zu werden, wird es leider oder Gottseidank nicht geben. Am Ende muss auch bei uns der User Eigenmotivation und Willenskraft entwickeln, damit eine Leistungssteigerung und Fortschritt stattfindet. Aber auch hier unterstützen wir, geben Tipps und versuchen die richtige Einstellung zu entwickeln.

3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Wir haben bisher viele Hürden nehmen müssen und mussten hart dafür arbeiten, bis unsere App in den Stores war. Viel selber machen und das Business möglichst lean aufbauen, ist hier das Prinzip, nach dem wir verfahren sind und wir wollen dies auch weiterhin so verfolgen.

Wir haben uns erstmal auf das Produkt fokussiert, bevor wir überhaupt über Investoren nachgedacht haben. Ich glaube, die größte Herausforderung ist es, sich nicht verrückt machen zu lassen von anderen, von neuen Konkurrenten auf dem Markt oder wenn etwas nicht sofort funktioniert.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Wir können sagen, dass wir zahlende Kunden haben und größtenteils über organischen Word-of-Mouth wachsen. Unser Business Model haben wir bereits verifiziert.

5. Was bedeutet München für Euch?

München ist, abgesehen von den hohen Lebensunterhaltskosten, die beste Stadt, um ein Unternehmen zu gründen. München hat eine unschlagbare Lebensqualität, gleichzeitig sind hier zahlreiche kleine, mittelständische und große Unternehmen sowie sieben der 30 DAX Konzerne. München ist eine globale wirtschaftliche Hochburg in Europa.

Dieses Setting hat insbesondere auf die Gründerkultur einen sehr positiven Einfluss und inspiriert junge Unternehmer überaus positiv. Netzwerke, private oder institutionelle Investoren, Hochschulen mit Gründerschmieden, potenzielle Kunden, Zielgruppen und Dienstleister, das alles trägt wesentlich dazu bei, dass viele erfolgreiche Unternehmen aus München kommen.

SummFit – produktverliebte Gründer

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Weder noch. Wir haben nicht gegründet, um irgendetwas zu gründen, sondern aus Interesse am Produkt, weil wir den Fitnessmarkt sehr gut kennen und weil wir genau hier im digitalen sowie im Fitnessbereich unsere Kompetenzen haben und unsere Expertise liegt. Wir sind sehr produktverliebt und haben mit SummFit noch einiges vor. Weil wir die User inhaltlich überzeugen, werden wir weiter wachsen und die Leute, die mit uns trainieren, gesünder, leistungsfähiger, fitter und zufriedener machen.

7. Schweinshaxn oder Steckerfisch?

Da meine Heimat der Ammersee ist und Fisch gesünder als die Haxn ist, nehme ich ganz klar den Steckerlfisch.