Nicht einmal ein Jahr ist es her, dass 16 europäische Startup-Verbände gemeinsam das European Startup Network (ESN) gründeten. Nun könnte es mit dem ESN schon wieder vorbei sein: Der Bundesverband Deutsche Startup, entscheidender Mit-Initiator, hat das Netzwerk verlassen.
Ziel des europäischen Dachverbands war die Harmonisierung des europäischen Startup-Ökosystems im Hinblick auf rechtliche Rahmenbedingungen und den Marktzugang. Außerdem wollte das Netzwerk die Gründer-Kultur in Europa fördern. Auf der Website europeanstartups.org empfängt den Besucher nun allerdings nicht mehr die europäische Initiative, sondern eine Nachricht des Bundesverbands Deutsche Startup: Dieser erklärt „aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen zu Fragen der Corporate Governance mit sofortiger Wirkung seinen Austritt aus dem European Startup Network“.
Der Bundesverband Deutsche Startups hatte die Gründung des ESN mitinitiiert und den Aufbau des Netzwerks nach eigenen Angaben finanziell und organisatorisch unterstützt.
„Keine Organisation sollte so arbeiten, wie es dieses Netzwerk getan hat“
Der Bundesverband hatte sich nach eigener Darstellung von der ESN-Geschäftsführung bei Vergütungsfragen mehr Transparenz gewünscht. Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands und ehemals deutscher Vizepräsident des ESN, sagt:
„Vor diesem Hintergrund ist für uns eine weitere Mitarbeit im ESN nicht mehr möglich. Keine Organisation sollte so arbeiten, wie es dieses Netzwerk getan hat.“
Nöll sagt weiter, man sei nach wie vor überzeugt, dass Startups eine starke Stimme in Europa bräuchten. Deshalb wolle sich der Bundesverband Deutsche Startups auch künftig in der europäischen Politik bemerkbar machen.
Die europäische Startup Studie „European Startup Monitor“, bisher herausgegeben vom ESN werde, so die Mitteilung auf der Website, vom Bundesverband Deutsche Startups fortgeführt.