© Wayra

Neustart mit Venture-Client-Modell: Nachgefragt bei… Wayra

Am 16. November 2017 feierte Wayra in München die große „Big Bang“-Party und verkündete den Beginn einer neuen Ära. Um herauszufinden, was Startups von der  Venture-Einheit von Telefónica erwarten können und wie eine eventuelle Zusammenarbeit aussehen könnte, haben wir einmal etwas genauer nachgefragt, und zwar bei Wayra-Geschäftsführer Christian Lindener.

Christian, stell uns Wayra doch nochmal in aller Kürze vor!

Wayra ist der Ventures Track von Telefónica und eine globale Initiative mit Standorten in zehn Ländern – unter anderem in Spanien, Großbritannien, Deutschland sowie in sieben lateinamerikanischen Staaten. Wayra Deutschland hat vom Münchener Standort aus bislang rund 40 Startups und junge Unternehmen gefördert.

Startups profitieren vom globalen Netzwerk

Wayra Big Bang
© Munich Startup

Was sind die Ziele von Wayra und wie arbeitet Ihr?

Wayra identifiziert und fördert innovative Gründerteams im Wachstum sowie junge Technologieunternehmen und will so einen digitalen Innovationsschub ermöglichen. Wayra unterstützt Startups durch ein Venture-Client-Modell und öffnet ihnen den direkten Zugang zu Telefónica. Damit können sie eines der weltweit führenden Telekommunikationsunternehmen als Kunden gewinnen und sich im direkten Austausch mit Telefónicas Geschäftseinheiten operativ verbessern und von dessen globalem Netzwerk profitieren. Zusätzlich bietet Wayra Unterstützung durch finanzielle Mittel, Coachings, Büroflächen und Events. Zusätzlich zu Telefónica bringen wir Dich in weitere Tech-Konzerne in Deutschland, wobei wir unsere B2B-Beziehungen und unser Distributionsnetz nutzen.

Was sind die wichtigsten Eckpfeiler Eures Startup-Programms?

  • das Venture-Client-Modell
  • die Umsetzung eines Tech-Projektes mit Telefónica
  • Zero-Equity-Ansatz (25.000€ Förderung)
  • eine Woche Bootcamp-Coachings pro Monat
  • nach erfolgreichem Projektabschluss langfristiges Engagement von Wayra/Telefónica möglich (Beteiligung am Unternehmen).

Worauf legt Ihr bei Beteiligungen Euren Fokus?

Reife High-Tech-Startups aus den Bereichen Internet of Things (IoT), Datenanalytik, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz.

Gibt es bereits Erfolgsgeschichten, auf die Ihr zurückblicken könnt?

Wayra Deutschland hat einen beeindruckenden Track Record bei der Weiterentwicklung seiner bislang 38 geförderten Startups. Im Jahr 2017 wurde etwa das Wayra-Startup Neokami, das eine Künstliche-Intelligenz-Lösung zum Schutz von Firmendaten anbietet, an relayr verkauft. Das Münchener KI-Startup e-bot7 konnte durch uns seine Lösung in die Systemlandschaft eines der größten Telekommunikationsunternehmen Europas implementieren. Im September 2017 hat der Automobilzulieferer Continental das Wayra-Startup Parkpocket übernommen, Anbieter eines datenbasierten Services im Bereich Off-Street-Parking.

Christian Lindener Wayra Geschäftsführer
Christian Lindener. © Wayra

 

Worauf legt Ihr bei der Zusammenarbeit mit Startups den Fokus?

• Telefónica (GER; UK; SP) mit über 350 Millionen Kunden und einer Marktkapitaliserung von über 54 Milliarden Euro als Kunden zu gewinnen (Venture Client)
• Business Development
• Operational Accelereator
• Investor (bis zu 350K)

Um erfolgreich zu sein, muss ein Startup…

… Sales, Sales, Sales können.

Warum braucht ein gutes Startup überhaupt einen Accelerator o.ä. im Rücken? Was könnt Ihr bieten?

Mit dem ersten großen Kunden kommen die ersten großen Investments. Wir kaufen Deine Technologie ab, um sie im Konzern einzusetzen. Des Weiteren verfügen wir über ein hervorragendes Netzwerk und sind sowohl in der Lage, selbst zu investieren als auch Investoren zu vermitteln.

Was ist Deiner Meinung nach der größte Fehler, den ein Startup machen kann?

• Equity zu früh abgeben
• Das Team leichtsinnig zu schnell aufbauen

Der Trend des Jahres ist…

…KI für alles 😉

Was macht die Münchner Startup Szene für Dich so besonders?

• B2B-Startups, die machen statt zu reden, entwickeln statt zu marketen
• Hochtechnologien
• Die Nähe zu den Tech-Giganten (Telefónica, IBM, Google, BMW)

 Last but not least: Auf wen gehen Startups zu, wenn sie mit Euch ins Gespräch kommen wollen?

Auf mich, Christian Lindener.

Vielen Dank für das Gespräch!