Der Venture-Capital-Investor Atomico untersucht gemeinsam mit der Konferenz Slush die Tech-Szene in Europa. Das Ergebnis: Mit 19 Milliarden US-Dollar konnten Europas Tech-Unternehmen so viel Kapital einwerben wie nie zuvor.
Im vergangenen Jahr ermittelte der “State of European Tech Report“ noch Investments in Höhe von 14,4 Milliarden US-Dollar. Jeder fünfte investierte Euro stammt dieses Jahr aus Corporate Venture Capital, also von etablierten Unternehmen. 3,5 Milliarden US-Dollar fließen alleine in Deep-Tech. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von 40 Prozent. Auch bei der Anzahl der Finanzierungsrunden über 50 Millionen US-Dollar vermeldet die Studie einen Rekord: voraussichtlich wird die Marke 2017 in mehr als 50 Fällen geknackt. Der bisherige Rekord wurde 2015 mit 43 Investmentrunden erreicht.
Europäische Firmen konnten sich insbesondere bei den schnell-wachsenden Kryptowährungen und Blockchain-Anwendungen an vorderster Stelle positionieren. In Europa gibt es mehr Blockchain-Entwicklungsprojekte und mehr Teams, die mittels Blockchain — in einem sogenannten ICO — Kapital aufnehmen als in jeder anderen Region weltweit.
Europa ist „treibende Kraft im internationalen Tech-Bereich“
„Die diesjährige Ausgabe des State of European Tech Reports zeigt, dass Europa zu einer treibenden Kraft im internationalen Tech-Bereich geworden ist“,
sagte Chris Grew von der Anwaltskanzlei Orrick, die die Studie unterstützt.
„Dabei sind für uns drei Dinge aus juristischer Sicht besonders hervorzuheben: (a) die anhaltende Investitionslust, (b) das zunehmende Verständnis von Silicon Valley und USA nicht nur als Exit-Ziel sondern als Chance auf Wachstum und Investments sowie (c) die Möglichkeit, aus Compliance-Strategien in den komplizierten EU-Märkten Wettbewerbsvorteile zu ziehen. Wir hoffen, dass die europäischen Regulierungsbehörden dem Ruf dieser Studie nach pro-aktiven Innovationsregeln in Bereichen wie Drohnen, selbstfahrenden Autos und Kryptowährungen folgen.“