German Accelerator Tech: ProGlove startet im Big Apple

Im Oktober 2017 wurden beim Pitch Wettbewerb des German Accelerator Tech insgesamt sieben Münchner Startups ausgewählt, die beim Markteintritt in die USA Unterstützung bekommen sollen. Dafür werden die jungen Unternehmer ins Silicon Valley und nach New York geschickt, um dort Coachings zu erhalten und wichtige Kontakte zu knüpfen. Als erste Vertreter aus der bayerischen Landeshauptstadt sind ProGlove in den Big Apple gestartet. Wir haben die Gründer im Interview gefragt, was sie sich von ihrer Zeit in den USA erhoffen und wie sie sich darauf vorbereitet haben.

 Was macht ProGlove, wann wurde die Company gegründet und wo steht Ihr im Moment?

Thomas Kirchner, Alexander Grots, Paul Günther und ich, Jonas Girardet, haben 2014 ProGlove gegründet, nachdem wir die „Make it Wearable“-Challenge im Silicon Valley gewonnen haben. Unser Ziel ist es, den Werker mit dem industriellen Internet der Dinge zu verbinden. Unsere Wearables ermöglichen durch einen Scanner auf dem Handrücken freihändiges Scannen und sorgen so in der Industrieproduktion und Logistik für mehr Effizienz, Ergonomie und Qualität. Zu unseren Kunden gehören fast alle europäischen Automobilhersteller und Zulieferer, unter anderem BMW, Mahle und Skoda, aber auch im Retail und E-Commerce eignen sich viele Anwendungsfälle, wie z.B. bei Penny.

© ProGlove
© ProGlove

„Die Zeit ist reif“

Seid Ihr aktuell schon im Ausland aktiv?

Im Oktober 2016 haben wir MARK unseren smarten Handschuh europaweit auf den Markt gebracht. Anfangs haben wir uns auf die DACH-Region konzentriert, weil uns wichtig war ProGlove in der Kernregion zu testen, um schnell auf unsere Kunden reagieren zu können. Mittlerweile haben wir Kunden in ganz Europa und einige Pilot-Tests laufen sogar schon in den USA und Kanada.

Wie habt Ihr entschieden, dass jetzt die Zeit für die US-Expansion gekommen ist?

Wir haben bereits im Jahr 2015 auf der CES in Las Vegas konkrete internationale Kundenanfragen bekommen. Der Gedanke auch in andere Märkte einzutreten besteht deshalb schon seit längerem. Speziell die USA haben ein großes Marktpotenzial im Bereich Industrial Wearables. Unsere Kundengruppe besteht zu einem großen Teil aus DAX-Konzernen, die international ausgerichtet sind. So können wir von einem einfacheren Marktzugang innerhalb der Konzerne profitieren.

Wie seid Ihr auf das German Accelerator Tech-Programm gekommen und was hat für Euch den Ausschlag gegeben, Euch zu bewerben?

Einige befreundete Startups, die das German Accelerator Tech-Programm selbst durchlaufen haben, haben uns davon erzählt. Eines unserer Ziele ist es zu zeigen, dass wir international skalieren und uns auf dem US-Markt behaupten können. Nachdem wir relativ schnell in benachbarte europäische Länder expandiert haben, ist die Zeit  jetzt reif für die USA.

Ein Netzwerk in den Staaten aufbauen

Wie lief der Bewerbungsprozess für Euch ab?

Wir haben schnell festgestellt, welche Chance im German Accelerator Programm für uns liegt. Daraufhin habe wir uns zuerst online registriert. Nach einer ersten Vorauswahl folgte ein Auswahlgespräch, um zu testen, ob wir es mit unserem US-Plan auch wirklich ernst meinen. Zuletzt mussten wir die Jury bei dem Pitch in München überzeugen.

ProGlove
© ProGlove

Ihr seid nicht die ersten Münchner, die am German Accelerator Tech-Programm teilnehmen. Konntet Ihr Euch im Vorfeld mit anderen Teilnehmern austauschen und wenn ja, was haben Euch die anderen erzählt?

Uns haben einige andere Startups aus München vom German Accelerator-Programm erzählt: Besonders, um sich ein Netzwerk vor Ort in den USA aufzubauen bietet das Programm einen sehr guten Starting-Point.

Wie habt Ihr Euch auf Euren Aufenthalt in den USA vorbereitet?

Ich bin im letzten Quartal drei Mal in die USA gereist, um mich mit Kunden vor Ort zu treffen. Ich habe mich mit anderen Startups ausgetauscht, welche Probleme und Herausforderungen sie in den USA hatten und wie sie sich auf ihre US-Expansion vorbereitet haben.

Den Startup-Spirit beibehalten

Was sind Eure Ziele für die Zeit in den USA?

Unser Hauptziel ist es, unser Wachstum durch unsere existierenden Kunden zu erweitern und neue US-Kunden zu gewinnen. Was mir aber auch besonders wichtig ist, ist, dass wir das Thema Internationalisierung als Firma so meistern, dass unsere ProGlove-Kultur nicht darunter leidet.

Was seht Ihr als größte Herausforderung für ProGlove in den USA?

Die richtige Priorisierung der Internationalisierung innerhalb ProGloves und die interne Kommunikation zwischen den beiden Standpunkten.

Was erwartet Ihr Euch vom German Accelerator Tech?

Wir erhoffen uns interessante Kontakte und eine externe Perspektive durch die Mentoren des German Accelerator Programms.

Wo seht Ihr ProGlove in einem Jahr?

Wir möchten ein unabhängig funktionierendes Büro in den USA aufgebaut haben, welches harmonisch in das deutsche Team integriert ist, und trotz des Wachstums von ProGlove unseren Startup-Spirit beibehalten.

Munich Startup wird die Entwicklung von ProGlove während des Accelerator-Programms in New York verfolgen und mit weiteren Artikeln begleiten!

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