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Gastbeitrag: Matchmaking im beruflichen Kontext

Die richtigen Beziehungen sind entscheidend für den Geschäftserfolg. Insbesondere Startups sind auf ein gutes Netzwerk angewiesen. Die aktuelle Forschung zu Beziehungen zeigt, welche Erfolgsfaktoren auf eine erfolgreiche Beziehung wirken. Ihr erfahrt ebenfalls, wie Ihr selbst Matchmaking testen und so Euer persönliches und berufliches Netzwerk erweitern könnt.

Neues entsteht, wenn die richtigen Menschen sich begegnen. Möchte man diese Begegnungen nicht dem Zufall überlassen, können Matching-Algorithmen helfen, besondere Begegnungen zu ermöglichen, bei denen die Chemie stimmt. Doch die Erfolgsfaktoren für Beziehungen aus Forschungssicht sind kontrovers.

Die richtige Beziehung durch Ähnlichkeit

Unterschiedliche Forschungsbereiche geben Hinweise darauf, dass die persönliche Ähnlichkeit eine fundamentale Rolle spielt. Diese Forschungsergebnisse lassen sich auf das Ähnlichkeits-Attraktivitäts-Paradigma von Byrne (1971) zurückführen. Es besagt, dass Personen attraktiver erscheinen, wenn sie einem selbst ähnlich sind.

Mentoring-Programme sind beispielsweise erfolgreicher, wenn Mentor und Mentee sich in Persönlichkeit, Werten und Einstellungen ähnlich sind. Damit gehen zudem eine erhöhte Unterstützung bei der Zielerreichung, eine erhöhte persönliche und emotionale Weiterentwicklung, sowie eine bessere Beziehungsqualität einher. Mentoring-Teilnehmer berichten im Zuge dessen ebenfalls von einer höheren Zufriedenheit und einer größeren Lernerfahrung.

Bei Arbeitsbeziehungen hat sich gezeigt, dass die Beziehungsqualität steigt, je größer die Ähnlichkeit zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter ist.

Die richtige Beziehung durch Diversität

Jedoch nicht nur die Persönlichkeitsähnlichkeit hat Einfluss auf den Erfolg von Beziehungen, sondern auch die Diversität, zum Beispiel in Bezug auf Alter, Geschlecht, kulturellem Hintergrund oder beruflichen Erfahrungen. Wie dyadische Beziehungen oder auch Teams zusammengesetzt werden sollen und welche Aspekte der Diversität dabei zu berücksichtigen sind, ist insbesondere von Aufgabe und Ziel abhängig.

Kulturelle Diversität kann die Kreativität und Zufriedenheit im Team erhöhen, kann aber im Gegenzug auch mit gesteigerten Aufgabenkonflikten und geringerer sozialer Integration einhergehen. Haben Teammitglieder unterschiedliche Ausprägungen in ihrer Extraversion und emotionalen Stabilität, so kann dies positive Effekte auf die Teamleistung haben.

Wie Startups von den Erkenntnissen profitieren

Wissenschaftliche Grundlagen für ein erfolgreiches Matchmaking gibt es kaum und die Forschungslage zu erfolgreichen Beziehungsvoraussetzungen spricht sowohl für Ähnlichkeit, als auch für Diversität.

Insbesondere Startups können dennoch die bisherigen Erkenntnisse aus der Forschung nutzen, um bei der Zusammenstellung von Tandems und Teams auf Diversität und Ähnlichkeit zu achten. Liegt der Fokus auf einem kreativen Ergebnis, so sollte das Team kulturell divers aufgestellt sein. Um die Beziehungsinitiierung zu unterstützen, gilt es, auf eine Ähnlichkeit in der Persönlichkeit zu achten.

Ihr möchtet selbst Euer Netzwerk durch Matching erweitern?

Weiterführende Erkenntnisse soll nun eine Studie der LMU erzielen. In Zusammenarbeit mit der Chemistree GmbH möchten wir herausfinden, was der größte Hebel für ein erfolgreiches Match ist.

Wenn Du Dein Netzwerk erweitern und die richtigen Menschen kennen lernen möchtest, hast Du im Rahmen dieser Studie die Gelegenheit, kostenlos auszuprobieren, wie Matching funktioniert. Du bekommst Dein ganz individuelles Match gemäß Deiner Präferenzen.

Hier kannst Du direkt an der Studie zum Matchmaking teilnehmen. Weitere Informationen zur Studie findest Du hier.


Über die Autorinnen

Anna-Maria Scholz Anna-Maria Scholz studiert derzeit Wirtschafts-, Organisations- und Sozialpsychologie an der LMU München. Ihren Bachelor in Psychologie hat sie an der Paris Lodron Universität Salzburg absolviert. Seit Oktober 2017 ist sie als Werkstudentin der Chemistree GmbH tätig und für die Diagnostik und Matching-Projekte verantwortlich. Derzeit schreibt sie ihre Masterarbeit am Lehrstuhl für psychologische Methodenlehre und Statistik der LMU, in Zusammenarbeit mit der Chemistree GmbH.

Rosmarie SteiningerRosmarie Steininger ist Gründerin und CEO der Chemistree GmbH in München. Ihr Diplom in Wirtschaft und Wirtschaftsinformatik hat sie an der Universität Regensburg absolviert und ihren Master in European Studies an der London School of Economics. Während ihrer Tätigkeit im Change-Management und als Projektleitung bei der BMW Group hat sie acht Jahre Erfahrung in der Algorithmen-Entwicklung gesammelt. Anschließend war sie sechs Jahre als Projektleiterin und stellvertretende Geschäftsführerin der Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG, sowie als Senior Manager der BMW Foundation Herbert Quandt tätig.

Helen Duran

Als Redakteurin ist die Wirtschaftsgeografin Helen Duran seit 2015 für Euch in der hiesigen Gründerszene unterwegs. Sie ist neugierig auf Eure spannenden Startup-Geschichten!

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