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„Gestern verstaubt – morgen verbaut“ – 7 Fragen an… materialrest24.de

Das Münchner Startup materialrest24.de hat einen echten Need im Handwerk erkannt und eine Online-Plattform für Ab- und Ankauf von Material-Restbeständen geschaffen. Wie es genau dazu kam, wollten wir von Gründer Simon Schlögl wissen.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Eure Plattform bitte kurz vor!

materialrest24.deWir sind Simon Schlögl, 34 Jahre, zuständig für Marketing und Design und Bastian Schlögl, 36 Jahre,  zuständig für  Vertrieb und Marketing. Unter dem Motto „Gestern verstaubt – morgen verbaut“ trifft sich auf materialrest24.de eine Gemeinschaft aus Handwerksfirmen, die sich gegenseitig ungenutzte Baumaterialien zur Verfügung stellen. Mit unserem Leitmotiv „Vom Handwerk fürs Handwerk“ ist unser Ziel, die gesamte Branche inkl. des Baustoffhandels zu stärken.

Ein Use Case, der unsere Idee sehr gut veranschaulicht: Es werden 10qm von einem seltenen Werkstoff benötigt, es können aber nur 100qm im Handel bestellt werden. Bei irgendeinem Kollegen liegen genau diese 10qm in guten Zustand seit ewig im Lager. Auf unserer Online-Plattform materialrest24.de sollen beide Seiten gematched werden.

Neben dem daraus resultierenden finanziellen Vorteil für alle Beteiligten wollen wir gemeinsam nachhaltig und umweltschonend handeln. Denn es bleiben extrem viele neuwertige Materialien übrig, die aufgrund der hohen Vielfalt an eingesetzten Materialen im Handwerk bei Folgeaufträgen keine Verwendung mehr finden.

materialrest24.de im Handwerk mittlerweile ein Begriff

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

materialrest24.de
Die Online-Plattform materialrest24.de

Etwa jeder 10. Handwerker hatte tatsächlich bereits die gleiche Idee. Aber es hatte bisher noch keiner die Nerven dazu, solch ein Projekt dauerhaft umzusetzen. Außerdem sollten Handwerker eigentlich ihrem erlernten Beruf nachgehen, es gibt ja kaum noch welche.

3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Die ersten 5 Monate nach der Markteinführung.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Nach einem Jahr nehmen bereits über 350 Handwerksbetriebe daran teil. Mittlerweile haben wir den Service ausgebaut und organisieren Abholung und Versand der Artikel auf Anfrage. Seit kurzem häufen sich zusätzlich Anmeldungen aus anderen EU-Ländern. Auch Baustoffhändler nutzen die Plattform für Restbestände, Rückläufer und Ladenhüter. Unser einprägsamer Name ist durch mehrere Artikel in Fachzeitschriften bereits ein Begriff im Handwerk.

Große Unterstützung durch Handwerkskammer und Zimmerer-Innung

5. Was bedeutet München für Euch?

„Machen Sie Ihr Lager zu Geld“

Wir sind ja überregional vertreten. Allerdings haben wir mit der deutschlandweit größten Handwerkskammer, der HWK für München und Oberbayern, und der Zimmerer-Innung in München super Ansprechpartner. Die Baustoffhändler aus der Region Oberbayern leisten auch tolle Unterstützung. Bier wird ja auf dem Bau im Gegensatz zu früheren Zeiten kaum mehr getrunken – aber zum Feierabend schmeckt eine frische Halbe in unseren Biergärten immer noch besonders gut.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Auf der Epic Fail Night könnte ich zumindest erzählen, wie es sich angefühlt hat, innerhalb von drei Wochen zweimal vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgezeichnet zu werden und jeweils Preisgelder dafür entgegenzunehmen.

7. Bayern oder ’60?

Schon Bayern, wir haben aber auch schon einige Löwen mit dabei – die Löwen von VOX müssen allerdings erst mal Geduld haben.