Eine neue Studie der Landeshauptstadt München gemeinsam mit der IHK und LinkedIn will Transparenz in Bezug auf digitale Kompetenzen der Münchner schaffen. Dazu wertete LinkedIn die digitalen Fach- und Anwendungskompetenzen seiner Mitglieder aus.
Laut einer aktuellen Studie der Landeshauptstadt München, der IHK für München und Oberbayern und des Netzwerks LinkedIn, verfügt knapp ein Drittel (31 Prozent) der über 660.000 LinkedIn-Mitglieder im Großraum München über digitale Fach- und Anwendungskompetenzen. LinkedIn kann durch Mitgliederanalysen außerdem Aussagen zu Dynamiken und Trends des Arbeitsmarkts treffen. Diese Auswertung der „digitalen Landkarte des Arbeitsmarktes“ ist das erste Projekt dieser Art in Deutschland.
In der Studie wurden anonymisiert die Mitglieder analysiert, die beispielsweise ‚Programmierung‘ oder ‚Umgang mit Social-Media-Anwendungen‘ in ihrem Profil als Fähigkeiten angegeben hatten. Wer diese Kenntnisse hat, ist im Schnitt vier Mal mehr gefragt als jemand ohne diese Fähigkeiten. Deutlichen Aufholbedarf gibt es bei der Geschlechterverteilung: Noch machen Frauen einen bedeutend geringeren Teil derer aus, die digitale Kompetenzen anbieten.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie
Insgesamt verfügen 31 Prozent der LinkedIn-Mitglieder in München und Umgebung über digitale Fach- oder Anwendungskenntnisse. In den sieben ansässigen DAX-Unternehmen sind dabei überdurchschnittlich viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit diesen Kompetenzen zu finden (39 Prozent). Besonders
gesucht waren in den vergangenen zwölf Monaten Menschen mit Kenntnissen im Bereich Machine Learning, Programmierung oder der Entwicklung von Nutzerschnittstellen.
Der Region München gelingt es, digitale Fachkompetenz aus anderen Großstädten anzuziehen. Im Vergleich zu anderen Städten wie Hamburg oder Frankfurt verzeichnet München beispielsweise einen positiven Zuwanderungssaldo in Bezug auf digitale Fachkompetenzen.
Und, wenig überraschend: Die Digitalisierung durchdringt die lokale Wirtschaftsstruktur in vielen Bereichen. Dabei finden sich digitale Kompetenzen insbesondere in den Sektoren „Information und Kommunikation“ (z.B. IT, Software, Telekommunikation, Medien) und im verarbeitenden Gewerbe, was Automotive oder Fertigung umfasst.
Bürgermeister Schmid: „Hotspot für alle Fragen der Digitalisierung“
Der Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, Bürgermeister Josef Schmid, dazu:
„Die Region München ist ein bedeutender Hotspot für alle Fragen der Digitalisierung. Die digitalen Impulse des traditionell starken Informations- und Kommunikationssektors wurden von der Münchner Wirtschaft konsequent aufgenommen, verinnerlicht und in innovative Produkte und Geschäftsfelder umgesetzt: Alle wichtigen Wirtschaftsbereiche in München sind hinsichtlich der digitalen Anforderungen sehr gut aufgestellt.“
Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, wiederum sagt:
„Dass Fachkompetenzen wie Maschinenlernen, modernste Programmiersprachen und Datenanalyse (Data Mining) in München besonders gefragt sind, zeugt vom hohen Digitalisierungsniveau der hiesigen Betriebe. Allerdings zeichnet sich auch Aufholbedarf ab, etwa beim digitalen Know-how in kleineren und mittleren Unternehmen.“