Interdisziplinäre Teams & der Duft von luftgetrocknetem Schinken — „Startup trifft Handwerk“ 2018

Ein abwechslungsreiches Programm und reges Netzwerken — das Format „Startup trifft Handwerk“ kann einmal mehr alle Beteiligten mit spannenden Inhalten überzeugen. Und mit kreativen Schmankerln!

Die deutsche Nationalmannschaft ist gerade aus der WM ausgeschieden und der Sommer macht eine Pause.  Höchste Zeit, die Stimmung wieder etwas zu heben. Eine Möglichkeit, dies zu tun, stellte vergangenen Donnerstag die Veranstaltung „Startup trifft Handwerk“ dar. Das Veranstaltungsformat, das in Zusammenarbeit von Munich Startup und der Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK München) entwickelt wurde und in diesem Jahr bereits zum dritten Mal stattfand,  möchte zusammenbringen, was auf den ersten Blick vielleicht nicht zusammen passt: die Startup-Szene und das Handwerk. Darauf machte auch Dr.-Ing. Hartwig von Bülow, Leiter der Innovationsabteilung der HWK München, in seiner kurzen Begrüßungsrede aufmerksam. Doch er fügte auch hinzu, dass sich auf den zweiten Blick Synergien und Schnittstellen zwischen beiden Seiten aufzeigen lassen, von denen sowohl Startups auch als Handwerker profitieren können.

Startup trifft Handwerk 2018
Dr.-Ing. Hartwig von Bülow begrüßt die Teilnehmer.

Breites Spektrum an vorgestellen Lösungen

Beispiele dafür lieferte „Startup trifft Handwerk“ dann direkt im ersten Teil der Veranstaltung. Hier präsentierten sich 14 innovative Startups und Handwerker in jeweils 5-minütigen Kurzvorträgen. Das Spektrum der vorgestellten Projekte umfasste dabei  zum einen digitale Lösungen von Startups für das Handwerk wie beispielsweise von Bilendo, die eine digitale Lösung für ein effizienteres Forderungsmanagement vorstellten oder Staffboard, die eine Möglichkeit zur Digitalisierung und Automatisierung des Personalwesens aufzeigten. Zum anderen entwickeln sich aber auch aus dem Handwerk heraus digitale Services — und zwar überall dort, wo passende Lösungen noch fehlen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Digiholz, das mit seinem digitalen Ansatz der Zettelwirtschaft im Handwerk den Kampf ansagen will.

Startup trifft Handwerk 2018
Gute Stimmung während der 5-minütigen Präsentationen.

Weniger digital, aber dennoch sehr innovativ war beispielsweise das Regal „Skew“ von Schreiner Philipp Hiller, das sich jeder Dachschrägen-Neigung flexibel anpassen kann. Das Publikum zeigte sich von der Idee begeistert und Hiller machte deutlich, dass er für die Produktion seines Regals noch auf der Suche nach Produktions- und Vertriebspartern ist.

And the winner is…

Am Ende aller Präsentationen wurden die Besucher in einer kurzen Online-Umfrage nach ihren Favoriten gefragt. Als Gewinner ging daraus die WerkerApp hervor. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Baustellendokumentation schneller und einfacher zu machen. Gründerin Jenni Schwanenberg zeigte sich erfreut, als sie den Publikums-Preis — die Makers-Bible „Beetroot & Steel“ — auf der Bühne entgegennahm.

Startup trifft Handwerk 2018
Ungewöhnliche Schmankerl: Wicked Cricket bietet Grillen zum Probieren an.

Nach diesem offizielleren, ersten Teil ging es bei Craft-Bier von Tilmans und der Maxbrauerei Biermanufaktur und bei Essen von der Hofbräuhaus Kunstmühle und Schinken-Ambiente entspannt weiter. Ein Highlight des sommerlichen Netzwerkens war unter anderem das Münchner Startup Wicked Cricket, das den Teilnehmern Grillen in verschiedenen Geschmacksrichtungen zum Probieren anbot. Craftguide entführte unterdessen Interessierte in die virtuelle Welt des Handwerks.

Startup trifft Handwerk 2018
Ausflug in die virtuelle Welt mit Craftguide.

Interdisziplinäre Teams & positives Feedback

Und was waren die persönlichen Highlights von Mit-Organisator und Innovationsberater der HWK, Georg Räß?

„Erstens, dass trotz WM und strömenden Regens sich wieder so viele interessierte Besucher auf den Weg zu uns gemacht haben. Zweitens, dass dieses Jahr zwei interdisziplinäre Teams, bestehend aus Handwerkern und Akademikern, ihre Ideen präsentiert haben und quasi das verkörpern, was wir mit dem Format auch fördern wollen, die Kooperation zwischen beiden. Und drittens: Der Duft von luftgetrocknetem Schinken und traditionellem Münchner Gebäck, der unserem Veranstaltungsraum eine ganz besondere Atmosphäre verliehen hat.“

Und auch Gabriele Böhmer, Redaktionsleiterin von Munich Startup, findet positive, abschließende Worte:

„Mit ‚Startup trifft Handwerk‘ haben wir gemeinsam mit der HWK München ein spannendes Veranstaltungsformat ins Leben gerufen, dass sich nach 3 Jahren mehr als bewährt hat. Nicht nur wegen der vielen interessierten Besucher, sondern auch wegen des positiven Feedbacks, das wir von den teilnehmenden Startups in jedem Jahr erhalten. In diesem Sinne freue ich mich bereits auf ‚Startup trifft Handwerk 2019‘.“