Seit dem Versand der ersten Box im Sommer 2015 hat sich bei etepetete viel getan: Das Team ist gewachsen, das Startup ist Teil des Münchner Großmarktes geworden. Und hat mittlerweile auch mehr als 1,5 Millionen Kilogramm Obst und Gemüse gerettet.
Es läuft bei etepetete: Aus dem anfänglich dreiköpfigen Gründer-Team sind 50 Mitarbeiter geworden. Zu Beginn diente eine Garage als Packhalle. Darauf folgte eine Zwischenlösung und seit Herbst 2017 wird zwischen den ganz Großen am Münchner Großmarkt gepackt. Und verschickt wurden bisher mehr als 1,5 Millionen Kilogramm Obst und Gemüse an einen mittlerweile fünfstelligen Kundenstamm. Co-Gründer Carsten Wille meint zum Erfolgsrezept des Münchner Startups:
“Wir haben uns damals etwas unbeholfen der ganzen Sache genähert, aber ich glaube, deswegen sind wir so erfolgreich. Wir sind zum Ursprung gegangen, zum Landwirt aufs Feld, um zu sehen, wo das Problem entsteht: Warum wird so viel leckeres Obst und Gemüse weggeworfen? Das hat uns ungemein geholfen, die Lebensmittel-Branche zu verstehen. Und wir haben erkannt, dass man hier noch viel mehr verbessern kann, um mit Ressourcen, Mensch und Natur vernünftig umzugehen.”
Deswegen ist das Startup mit dem Versand von Obst- und Gemüsekisten auch noch lange nicht an seinem Ziel angekommen. Vielmehr soll ein perfekter Lebensmittelkreislauf angestrebt werden. Der Weg dahin: Die Bestellung der Felder soll zusammen mit Landwirten geplant werden.
„Eine leckere Karotte ist nicht perfekt, nur weil sie so gerade wie ein Lineal ist“
“Krummes Gemüse wird immer unser Kern sein, aber wir müssen unser Konzept erweitern. Denn wir wollen mehr bewegen und die gesamte Lieferkette vom Einkauf bis zum Kunden im Sinne weniger Verschwendung und weniger Verschmutzung umkrempeln. Felder beplanen wir bereits zusammen mit unseren Landwirten und wollen durch den Einsatz nachhaltiger Technologie und IT diesen Prozess noch optimieren”,
erklärt Mit-Gründer Georg Lindermair.
“Wir haben selbst gesehen, was in der traditionellen Lieferkette schiefläuft – das etablierte System nimmt wenig Rücksicht auf Natur und Ressourcen. Das beginnt beim Anbau und endet bei der Lieferung. Krummes Gemüse ist unser geringstes Problem”,
ergänzt Co-Founder Christopher Hallhuber.
Folglich wollen Wille, Hallhuber und Lindermair als nächstes die Produkte rund um die Bio-Boxen ausbauen, außerdem neue Logistik-Lösungen für ihr gerades und krummes Bio-Gemüse entwickeln. „Eine leckere Karotte ist nicht perfekt, nur weil sie so gerade wie ein Lineal ist.“ Mit dieser Einstellung wollen die Gründer ökologisches Essen weiterdenken und neue Wege gehen.