hejhej-Gründerinen Anna Souvignier & Sophie Zepnik / ;copy& Sarah Buth)

„Sprecht mit allen Leuten über Eure Kampagne“ — Neues von hejhej-mats

Die Idee einer closed-loop Yoga-Matte kam den beiden Gründerinnen von hejhej-mats während eines Museumsbesuch. Closed-loop deswegen, weil ihre Matten Teil eines geschlossenen Recycling-Kreislaufs sein sollten. Um dieses Idee zu verwirklichen, holten sich Anna Souvignier und Sophie Zepnik die Crowd mit an Bord. Wir wollten von den beiden wissen, wie ihre Crowdfunding-Kampagne gelaufen ist, wo hejhej-mats aktuell steht und ob sie sich mehr Frauen in der Gründerszene wünschen.

Ihr konntet Eure Crowdfunding-Kampagne im letzten Jahr erfolgreich beenden und sogar etwas mehr Geld als das angestrebte Fundingziel von 20.000 Euro einsammeln. Welche Erfahrungen habt Ihr während der Kampagne gemacht? Was würdet Ihr anders machen? Was hat Euch positiv/negativ überrascht? Und würdet Ihr Euch nochmal auf das „Abenteuer“ Crowdfunding einlassen?

Crowdfunding ist eine super Möglichkeit, um finanzielle Ressourcen zu erlangen und gleichzeitig aber Deine Idee zu verbreiten. Leute hören so von Deinem Produkt und es ist eine unglaublich gute Marketing-Möglichkeit. Die Zeit während einer solchen Kampagne ist sehr intensiv. Man muss auf jeden Fall gut vorbereitet sein und dann während der Kampagne alles geben. Wir hätte uns die Zeit ehrlich gesagt nicht so arbeitsintensiv vorgestellt, man steht quasi rund um die Uhr im Austausch mit Interessenten und Medien. Die Leute haben unsere Idee wirklich verstanden und waren alle begeistert, das hat uns auf jeden Fall super positiv überrascht und uns unheimlich viel Energie gegeben. Wir würden uns daher auf jeden Fall wieder auf das Abenteuer Crowdfunding einlassen.

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© Christin Schwarzer Photography

Welchen Tipp würdet Ihr Gründern geben, die sich gerade an eine Crowdfunding-Kampagne heranwagen?

Sprecht mit allen Leuten über Eure Kampagne und nutzt Social Media und PR für Euch!

„Alle Crowdfunding-Supporter haben ihre hejhej-mat Ende Juni erhalten.“

Wie ging es danach bei Euch weiter? Wofür habt Ihr das Geld eingesetzt? Und konntet Ihr Eure Yoga-Matten wie zeitlich geplant ausliefern?

Wir konnten mit den finanziellen Ressourcen unser Produkt weiterentwickeln und dieses testen. Nachdem wir die Kampagne im November 2017 erfolgreich abgeschlossen haben, kam dann wirklich nochmal eine intensive Zeit der Produktweiterentwicklung und Anfang Juli konnten wir unsere Matten dann launchen und auf den Markt bringen. Alle Crowdfunding-Supporter haben ihre hejhej-mat Ende Juni erhalten.

Wie geht es zukünftig weiter bei hejhej-mats? Wird die Produktpalette erweitert?

Die Produktpalette wird auf jeden Fall erweitert, das wird aber noch etwas dauern. Wir haben jetzt endlich unsere Matte auf dem Markt und möchten uns nun erstmal auch auf diese fokussieren — sie also vermarkten, verkaufen, aber die Matte auch immer stets weiterentwickeln und verbessern. Wir haben ja in Schweden studiert und die ganze hejhej Story ging da los, daher wollen wir auch den schwedischen Markt ansprechen und den Gedanken unserer hejhej-mats dort weiterverbreiten.

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© Christin Schwarzer Photography

„Wir finden, dass es in Deutschland noch zu wenige Frauen in der Gründerszene gibt“

Zu einem anderen Thema: Seid Ihr  zwei als Gründerinnen auch auf Vorurteile gestoßen bzw. hattet Ihr das Gefühl, als Frauen in der Gründerszene etwas mehr „kämpfen“ zu müssen?

Auf jeden Fall! Wir finden, dass es in Deutschland noch zu wenige Frauen in der Gründerszene gibt. Gerade bei Gründerwettbewerben wurde uns das bewusst. Da waren dann Moderator, Jurymitglieder, Teilnehmer und eben Gewinner meist extrem männlich dominiert. Im ersten Moment hat uns das auch total schockiert und auch traurig gemacht, in der langen Sicht hat es uns aber motiviert. Wir wollen den Männern zeigen, dass auch wir das schaffen und vielleicht die ein oder andere Frau inspirieren, zu gründen und ihr Ding zu machen.

Und last but not least: Konntet Ihr Euch die Freude an Yoga erhalten, auch wenn sich beruflich jetzt alles darum dreht?

Yoga ist für uns immer noch unglaublich toll und wichtig. Natürlich ist es aus zeitlicher Sicht etwas enger geworden und ab und an fehlt einfach die Zeit dafür. Gerade während der Produktentwicklung und beim Testen der eigenen Matten ist es manchmal auch schwer, die Gedanken über hejhej-mats und unserem Produkt auszuschalten und die Yogastunde zu genießen. Aber, wir lieben Yoga immer noch und es ist fester Bestandteil unseres Alltags.