Mitarbeitersuche ist größte Herausforderung für Startups

Deutsche Startups sind mit ihrem regionalen Umfeld zufrieden und auch sonst blicken die meisten positiv gestimmt in die Zukunft, so die Ergebnisse einer Befragung der Unternehmensberatung PwC unter 1.000 Entscheidern in deutschen Startups. Die größte Herausforderung ist die Mitarbeitersuche.

Neun von zehn Startups, die PwC befragte, sind sehr oder eher zufrieden mit ihrem Umfeld. Dabei besteht ein deutliches Gefälle zwischen großen und kleinen Städten: 95 Prozent der Gründer in Großstädten zeigen sich zufrieden mit dem Startup-Ökosystem, doch nur 70 Prozent in Kleinstädten und 79 Prozent in mittelgroßen Städten.

„Hier ist die öffentliche Hand und zwar auch die einzelne Kommune oder Gemeinde gefragt, um die Standortattraktivität zu erhöhen“,

sagt Ashkan Kalantary, Leiter der PwC-Startup-Initiative NextLevel.

„Regionen, die sich allzu passiv verhalten, laufen Gefahr, dass junge Fachkräfte und Gründer abwandern und sich für andere Standorte entscheiden.“

Bundesweit führt unter den einzelnen Standortfaktoren mit 89 Prozent Zufriedenheit die digitale Infrastruktur. Auch die logistische Anbindung finden 87 Prozent zumindest gut, gefolgt vom Zugang zu finanziellen Mitteln mit 86 Prozent.

Auch sonst geht es den befragten Startups größtenteils gut: Zwei Drittel rechnen für 2018 mit einem Umsatzzuwachs, 61 Prozent wollen zusätzliches Personal einstellen. Viele Jungunternehmen stoßen hier allerdings an Grenzen: Jedes zweite Startup hält die Mitarbeitersuche für die größte Herausforderung. Für 62 Prozent der Befragten gestaltet es sich sehr oder eher schwierig, passende Mitarbeiter zu finden. Gesucht werden vor allem Programmierer, IT-Sicherheitsexperten und Entwickler.

„Kooperationen sind für die Beteiligten attraktiv“

Sieben von zehn befragten Startups arbeiten mit anderen Akteuren zusammen, am häufigsten mit etablierten Unternehmen. Immerhin jedes zweite Startup kooperiert mit der Old Economy. Vorteile der Zusammenarbeit erhoffen sich die Jungunternehmen am häufigsten bei der Erschließung neuer Vertriebskanäle (40 Prozent), der Ergänzung von fehlendem Know-how (37 Prozent) und der leichteren Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen (jeweils 36 Prozent). Allerdings ist der Zugang zu Kooperationspartnern je nach Standort unterschiedlich. So ist der Anteil der Startups, die noch keine Partner haben, in Kleinstädten und im ländlichen Raum deutlich höher (42 und 32 Prozent) als im Gesamtdurchschnitt mit 29 Prozent.

„Kooperationen sind für die Beteiligten attraktiv, weil sie voneinander lernen können. Traditionelle Unternehmen holen sich neue Technologien und Produktideen ins Haus, lernen agile Arbeitsmethoden und eine andere Unternehmenskultur kennen“,

sagt Kalantary.

„Startups wiederum erhalten Zugang zu Kunden, neuen Märkten und internen Strukturen von der Finanzfunktion bis zur Personalabteilung.“